Wer in Steglitz-Zehlendorf ein Haus bauen will, muss tief in die Tasche greifen. Foto: pixabay

Wer in Steglitz-Zehlendorf ein Haus bauen will, muss tief in die Tasche greifen. Foto: pixabay

Die Immobilienpreise in Steglitz-Zehlendorf steigen weiter an, im vergangenen Jahr gab es einen Anstieg von zehn bis 20 Prozent zu verzeichnen, geht aus einem Marktbericht von Schnorr-Immobilien für das Jahr 2016 hervor.

Das Angebot an Immobilien im Bezirk sei knapp, die Nachfrage hingegen groß „Für Eigentümer besteht meist nur die Kunst, den richtigen Angebotspreis zu ermitteln und den Käufer zu finden, der bereit ist, den besten Preis zu bezahlen“, stellt Immobilienexperte Steffen Schnorr in seinem Bericht fest. Die durchschnittliche Vermarktungszeit liege bei rund drei Monaten. Trotzdem gebe es im Bezirk keine Wohnungsnot, die „eigentumsfeindliche politische Eingriffe“ in den Markt rechtfertigen würde.

Die Mietpreise in Steglitz-Zehlendorf liegen deutlich über dem Mietspiegel Berlins, abhängig von Alter und Ausstattung der Wohnung zahlen Mieter zwischen 7,50 Euro pro Quadratmeter für Nachkriegsbauten, die zwischen 1949 und 1989 errichtet wurden, und 15 Euro je Quadratmeter für Altbauwohnungen aus der Jahrhundertwende, für Neubauten werde sogar eine Kaltmiete von bis zu 16,50 Euro je Quadratmeter gezahlt.

Doch auch bei Eigentum hat sich der Preis stetig nach oben entwickelt. Die Bodenrichtwerte für Baugrundstücke liegen in guten Wohnlagen zwischen 380 und 580 Euro je Quadratmeter, in sehr guter Wohnlage vielfach zwischen 840 und 1.800 Euro je Quadratmeter, Angebote seien aufgrund der gewachsenen Struktur aber kaum vorhanden. Zum Vergleich: Ein Quadratmeter Bauland mit sehr gutem Wohnwert, für das man heute 1.100 Euro zahlt, wechselte 2011 noch für 700 Euro den Besitzer.

Bei freistehenden Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften stiegen die Verkaufspreise innerhalb von fünf Jahren um mehr als 50 Prozent. So zahlt man 2016 (Bewertungsstichtag 1. Januar) für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern in guter Lage, mit ortsüblichem Grundstück und Garage 630.000 Euro, für eine Doppelhaushälfte oder Reihenendhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche zwischen 500.000 und 600.00 Euro, Reihenmittelhäuser (100 qm) kosten 270.000 bis 450.000 Euro. Für Eigentumswohnungen liegen bei Altbauwohnungen die Quadratmeterpreise zwischen 2.500 und 5.000 Euro, für Neubauwohnungen werden bei Erstbezug zwischen 4.700 und 6.200 Euro verlangt.

Schnorr geht davon aus, dass ein weiteres Ansteigen der Immobilienpreise nur noch in Teilmärkten zu verzeichnen sein werden, ansonsten deute vieles – etwa eine restriktivere Kreditvergabe, die Diskussion über eine Immobilienblase sowie eine Marktsättigung – auf eine „Normalisierung“ der Immobilienpreise hin.

(sn)