„Boeing Boeing“ 35. Aufführungsreihe der Zehlendorfer Schattenlichter Foto: Frederik Ahlgrimm

Auf das richtige Timing kommt es an – das gilt für die Hauptperson der neuen Theateraufführungsreihe der Schattenlichter, aber auch für das Theaterstück selbst. In der Komödie „Boeing Boeing“ vom Marc Camoletti unterhält Lebemann Max gleich drei Beziehungen zu Stewardessen.

Dass sich jede der drei Frauen für die einzige Geliebte hält, kann nur gutgehen, wenn zwei gerade in der Luft sind, während sich die dritte bei ihrem Liebsten im trauten Heim befindet. So wie Max auf das richtige Timing seiner Damenbesuche achten muss, müssen auch die Schattenlichter besonders aufpassen, dass alle Bühnenaufgänge sekundengenau stimmen – nur dann gelingen die sich ständig steigernde Hektik und der feine Witz der Komödie.

Mit ihrer 35. Produktionsreihe haben sich die Schattenlichter wieder einmal auf unbekanntes Terrain begeben. „Das ist die besondere Herausforderung“, sagt Max-Darsteller Justin Becker. „Sich jedes Jahr mit einem anderen Stück und anderen Rollen auseinanderzusetzen, macht unser Hobby so reizvoll.“ So haben die Schattenlichter schon viele bekannte Autoren wie Frisch, Dürrenmatt, Shaw, Wilde, Ionesco und Fo gespielt, aber auch leichtere Kost wie Agatha-Christie-Krimis und eine Fassbinder-Filmadaption. 2016 inszenierten die Schattenlichter „Frau Müller muss weg“, ein Stück des Gegenwartsautors Lutz Hübner. Auch ein eigener Stücktext war schon dabei: 2012 adaptierten die Schattenlichter Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“ für die Bühne.

Derzeit bestehen die Schattenlichter aus rund 20 Berlinern zwischen elf und 67 Jahren, inklusive Souffleuse, Maskenbildnerin, Beleuchter, Webmaster und einem regelmäßigen Helfer- und Beraterteam. Nur einen Regisseur gibt es nicht: Die Schattenlichter erarbeiten sich ihre Inszenierungen grundsätzlich in Gruppenregie, damit jeder mitdenken kann und viele Ideen in die Aufführung einfließen. Gegründet wurde die Gruppe 1985 – damals als Konfirmandengruppe der Zehlendorfer Paulus-Gemeinde, mit dem Ziel, im Weihnachtsgottesdienst ein Schattenspiel aufzuführen.

Was die Besucher über die Schattenlichter-Aufführungen wissen sollten: Jede Aufführungsreihe wird nur dreimal gezeigt. Eine frühzeitige Kartenreservierung empfiehlt sich, da die Schattenlichter häufig ausgebucht sind. Restkarten an der Abendkasse sind aber so gut wie immer zu bekommen. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro, und die Schattenlichter sammeln am Ausgang für die Deckung der Heizkosten des elf Meter hohen Theatersaals.

Die Aufführungen sind am Donnerstag, 23. Februar, um 19:30 Uhr, am Freitag, 24. Februar, um 19:30 Uhr und am Samstag, 25. Februar, um 18 Uhr. Einlass in den Theatersaal ist 30 Minuten vor Aufführungsbeginn. Kartenvorbestellungen sind auf www.schattenlichter.info, per E-Mail an schattenlichter@gmx.de oder telefonisch unter 030 84724974 möglich.

(sn)