Victoriahaus feierlich eröffnet: v.l.n.r. FU-Kanzlerin Andrea Bör, Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Umweltsenatorin Regine Günther und Sarah Wiener, Ehrenpatin der Riesenrose. Foto: Baumann

Nach zwölf Jahren Sanierung und Leerstand wurde am Freitag, 15. Juni, das Victoriahaus im Botanischen Garten wieder eröffnet. Die Besucher erwartet nun ein vielfältiges Programm rund um die Seerosen-Queen.

Über 600 geladene Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur waren bei der Wiedereröffnung des Victoriahauses dabei. Gemeinsam mit Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens, Andrea Bör, Kanzlerin der FU, Regine Günther, Senatorin für Umwelt und Klimaschutz, und Sarah Wiener, neue Ehrenpatin der Riesenrose, übernahm Berlins Regierender Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, die feierliche Eröffnung des Hauses. „Das wiedereröffnete Victoriahaus ist im wahrsten Sinne des Wortes ein heißer Tipp und wird die Besucherinnen und Besucher zweifelsohne begeistern. Zugleich stärkt es die renommierte Berliner Biodiversitätsforschung“, so Müller.

Rund 10 Millionen Euro hat die denkmalschutzgerechte und energetische Grundsanierung des Gewächshauses und des Nahwärmenetzes gekostet. Ermöglicht wurde sie mit Mitteln des Landes Berlin, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Umweltentlastungsprogramms II sowie Eigenmitteln der Freien Universität Berlin. Das sei eine sinnvolle Investition in die Zukunft gewesen, sagte die Umweltsenatorin Regine Günther, dank der energetischen Sanierung des Victoriahauses und des Nahwärmenetzes spare Berlin jährlich mehr als 245 Tonnen Kohlendioxid ein. Vor der Sanierung galt das Gebäude als einer der größten Energieverschwender im Botanischen Garten.

Nach dem feierlichen Durchtrennen des Bandes zum Eingang des Victoriahauses durften die ersten Gäste bei über 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent rund um das 75.000-Liter-Wasserbecken spazieren und die riesigen Schwimmblätter der Seerose bestaunen. Die größten Blätter haben einen Durchmesser von bis zu zwei Metern und können ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm tragen.

Seit dem 16. Juni ist das Victoriahaus nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Ab dem 23. Juni bis zum 25. August bieten die sogenannten Victorianächte samstags bei regulärem Eintritt und Öffnungszeiten bis 24 Uhr die Gelegenheit, die nachtblühende Riesenseerose Victoria auch zu später Stunde zu besuchen. Zeitgleich eröffnet eine Sonderausstellung im Botanischen Museum: Das Victoria Kabinett zeigt 166 Jahre Berliner Victoria-Geschichte in 100 epochalen Bildern. Darunter sind auf dem Victoriablatt sitzende Kinder zur Kaiserzeit ebenso wie Bilder der Wiedereröffnung nach dem zweiten Weltkrieg. Ein Zeitrafferfilm zeigt die Victoria von der Keimung im Februar bis zur Blüte im Juni. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 31. August, täglich von 9 bis 19 Uhr.

Spannenden Geschichten rund um die nach der ersten britischen Monarchin im 19. Jahrhundert, Queen Victoria, benannten Riesenseerose und ihre Verwandtschaft können die Gäste bei den sogenannten Victoriatalks lauschen. Diese finden während der Victorianächte von 20.15 bis circa 20.45 Uhr statt. Das wöchentlich wechselnde Programm mit den Experten des Botanischen Gartens reicht von „Victoria zum Anfassen“ über die technischen Raffinessen der Gewächshaustechnik bis hin zu dem Geheimnis „wie Seerosen das Schwimmen lernten“. Die Veranstaltungen sind im Ticketpreis inbegriffen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Auch die beliebten Sommerkonzerte finden in diesem Jahr während der Victorianächte statt – das Konzertticket bietet den Konzertbesuchern damit Musikgenuss und Seerosen im Doppelpack.

Weitere Informationen gibt es unter www.bgbm.org.

(eb)