„Die Kleinbürgerhochzeit“ am Schlosspark Theater in Steglitz, Foto: DERDEHMEL/Urbschat

Brechts früher Einakter „Die Kleinbürgerhochzeit“ zieht vom Berliner Ensemble ans Steglitzer Schlosspark Theater um. In der Inszenierung von Philip Tiedemann spielen – wie schon am Berliner Ensemble – Carmen-Maja Antoni, Krista Birkner, Anke Engelsmann, Winfried Peter Goos, Boris Jacoby, Charlotte Müller, Michael Rothmann, Martin Seifert und Jörg Thieme. Premiere in Steglitz ist am 20. Februar.

„Die Kleinbürgerhochzeit“ ist Brechts berühmtester Einakter, geschrieben 1919 und uraufgeführt 1926 in Frankfurt – eine turbulent grelle Farce über die „Orgie der Hohlheit, der Langeweile, der Öde und der Vereinzelung“ (Brecht), die das Leben nicht nur diesem Paar beschert. Eine böse und hoch unterhaltsame Komödie voll klugem Wortwitz.

„Die Kleinbürgerhochzeit“ in der Inszenierung von Philip Tiedemann feierte im November 2000 Premiere am Berliner Ensemble. Danach stand das Stück 17 Jahre lang im Spielplan. Seit 2017 hat das Berliner Ensemble einen neuen Intendanten. Oliver Reese übernahm einige Produktionen seines Vorgängers, Claus Peymann, nicht jedoch „Die Kleinbürgerhochzeit“. So stimmte Claus Peymann der Übernahme der Produktion an das Schlosspark Theater zu. Das gefällt besonders Dieter Hallervorden: „Ich freue mich, dass das Stück, das sonst in der Versenkung verschwinden würde, erhalten bleibt.“

Regisseur Philip Tiedemann, der auch die Wiederaufnahme-Proben betreut, hat am Schlosspark Theater bereits erfolgreiche Stücke inszeniert wie „Besuch bei Mr. Green“ (2011), „Geliebter Lügner“ (2015) sowie in der laufenden Spielzeit „Die Kameliendame“ (Sept. 2017).

Zum Inhalt

Brechts Einakter schildert die Hochzeitsfeier eines kleinbürgerlichen Paares als Farce, in der vom Mobiliar bis hin zum Idyll spießbürgerlicher Moral trotz bestem Bemühen alles zerbricht. Das Stück kreist um einen nervenden Brautvater, einen eifersüchtigen Bräutigam, eine schwangere Braut und ihre unbeirrt aneinander vorbeiredende Festgesellschaft. Als die Feier aus dem Ruder läuft, verlassen mehr und mehr Gäste das Festmahl – zerstört ist zum Schluss nicht nur der gute Ruf des Brautpaares, sondern auch die scheinbar heile Welt des Spießbürgertums.

Am Dienstag, 20. Februar, 20 Uhr, feiert das Stück Premiere am Schlosspark Theater. Weitere Vorstellungstermine im Februar und April 2018.

(sn)