Die Bezirksverordneten stimmten mehrheitlich dafür, dass die Bürgerämter in Steglitz-Zehlendorf  Dokumentenprüfgeräte erhalten sollen. Mit diesen sollen gefälschte Dokumente leichter erkannt werden. Voraussetzung für die Anschaffung ist, dass der Senat die Kosten dafür übernimmt.

Lediglich die Piraten sprachen sich gegen die Anschaffung aus. Die Dokumentenprüfgeräte seien nicht zuverlässig genug, erklärte Paul Neumann. Bei einem sechsmonatigen Test in Charlottenburg-Wilmersorf hätten die Geräte 20 verdächtige Dokumente entdeckt, von denen aber nur zwei sich schließlich als Fälschungen herausstellten. Eine Fehlerquote von 90 Prozent sei zu hoch. „Die Perfomance muss besser werden“, sagte Neumann.

Beziksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) wies darauf hin, dass es sich um eine lernende Softwäre handele. Je mehr Dokumente geprüft werden, des besser würden die Prüfgeräte arbeiten. Der Fraktionsvorsitzende der Piraten, Eric Lüders, entgegnete, dass es Grundaufgabe des Herstellers sei, die Geräte vorher lernen zu lassen. „Sowas nennt man ‚Bananensoftware‘. Die reift beim Kunden. Und der ist dumm genug, wenn er Geld dafür ausgibt, der Firma den Entwicklungsprozess zu finanzieren, statt auf einer ausgereiften Version zu bestehen“, sagte er. Auch seine Partei sei gegen Betrüger, wolle sich aber nicht auf eine Software verlassen, die nicht funktioniere. Die drei anderen Fraktionen stimmten trotzdem dafür, die Geräte einzuführen, weil es keine andere Alternative gebe.

(go)