Foto: Initiative Sicherer Schulweg Giesensdorfer

 

Licht am Horizont: Es gibt eine Chance für über 500 Schüler*innen und Kitakinder, ihren Alltag auf einen Schlag zu verbessern: Der Verkehrsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf berät am Mittwoch, 3. Februar, über eine Veränderung der Ampelschaltung an der T-Kreuzung Ostpreußendamm/Osdorfer Straße sowie die Ausweitung von Tempo 30 im Umfeld der Schule.

Wir berichteten: Die Verkehrssituation vor der Giesensdorfer Grundschule am Lichterfelder Ostpreußendamm ist hochgefährlich. Es herrscht ein großes Verkehrsaufkommen mit schnell fahrenden Autos. Auf der Ampelkreuzung vor der Schule, an der die Osdorfer Straße auf den Ostpreußendamm trifft, bedrängen immer wieder links und rechts abbiegende Fahrzeuge Fußgänger*innen. Im Jahr 2018 wurde der Alptraum aller Eltern wahr: Ein Schüler der 4. Klasse wurde angefahren und schwer verletzt, als er nach der Schule die Fußgängerampel vor der Schule überqueren wollte. Der Schüler hatte grün – genützt hat es ihm nichts.

Auch der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf, Björn Sellin-Reschke, zeigt sich hochbesorgt über die Verkehrslage: „Da das Fenster meines Büros genau auf die Kreuzung Ostpreußendamm/Osdorfer Straße hinausgeht, kann ich beobachten, wie rasant zum Teil besonders die Linksabbieger die große, unübersichtliche Kreuzung nehmen. Regelmäßiges Hupen zeugt von brenzligen Situationen. Schließlich habe ich auch schon einige Unfälle an dieser Kreuzung direkt miterlebt.“

Der Unfall des Schülers war der Startschuss für die Gründung der Bürgerinitiative „Sicherer Schulweg Giesensdorfer“. Die Sprecherin Anne Löchte: „Es muss hier endlich etwas passieren! Wir fordern eine fußgängerfreundliche Veränderung der Ampelschaltung sowie die Ausweitung von Tempo 30 im Umfeld der Schule.“

Jetzt stehen die Chancen gut:
Die Initiative hat im November 2020 erfolgreich einen Einwohnerantrag auf Ausweitung von Tempo 30 in die BVV eingebracht. Er wurde in den Verkehrsausschuss zur Beratung überwiesen. In derselben Sitzung am 3. Februar 2021 wird ein Antrag der SPD-Fraktion auf eine Rundum-Grün-Phase für Fußgänger*innen verhandelt.

Anne Löchte befürwortet den Antrag der SPD, sieht aber auch andere Möglichkeiten: „Wir finden die Idee einer Rundum-Grün-Phase gut. Allerdings sind auch Alternativen denkbar, zum Beispiel eine Linksabbieger-Ampel für die Autos, die von der Osdorfer Straße kommen, so dass sie nicht mehr in voller Fahrt auf die Fußgänger*innen zufahren, die zeitgleich grün haben.“ Weiterhin müssten die Grün-Phasen für Fußgänger*innen verlängert werden, so dass Kinder in einem Rutsch die Straße überqueren könnten. Wichtig sei, dass die Sicherheit der Kinder im Zentrum der Maßnahmen stehe. In den nächsten Jahren wird sich das Verkehrsaufkommen drastisch erhöhen, vor allen Dingen durch das Neubaugebiet Lichterfelde-Süd, in das bis zu 6.000 Menschen ziehen werden. „Wir alle setzen auf den Willen der Bezirksverordneten, die Verkehrssituation zugunsten der Kinder sicher zu gestalten. Viele haben sich schon bei uns gemeldet und ihre Unterstützung bekundet.“ Die Initiative zeigt sich vorsichtig optimistisch.

 

Initiative „Sicherer Schulweg Giesensdorfer“
sicherer-schulweg-giesensdorfer@web.de