Foto: Copyright Charité – Universitätsmedizin Berlin

Zwei Monate lang waren die Betriebszeiten in der Kinder-Rettungsstelle der Charité in Steglitz eingeschränkt. Seit Donnerstag, 1. Februar, hat die Rettungsstelle wieder rund um die Uhr geöffnet. Darüber berichtete zuerst die Berliner Morgenpost.

Vom 1. Dezember bis Ende Januar war die Notaufnahme für Kinder am Charité-Klinikum Benjamin Franklin in Steglitz wochentags nur von 8 bis 16 Uhr und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Zu anderen Zeiten wurden die Eltern mit ihren Kindern an andere Krankenhäuser und Arztpraxen im Umfeld verwiesen, oder in schweren Fällen mit einem hauseigenen Krankentransport ins Virchow-Klinikum der Charité in Wedding gebracht. Grund für den eingeschränkten Betrieb war der Mangel an Fachärzten. Der zeitlich begrenzte Personalengpass bestand, weil viele Fachärztinnen schwanger oder im Mutterschutz waren, hieß es seinerzeit.

Der Personalengpass sei jetzt überwunden, sagte Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité, am Dienstag gegenüber der Berliner Morgenpost. Die Personaldecke sei aber noch immer dünn. Um für die wenigen Notfälle auch in Zukunft eine gute Versorgung zu sichern, sei die Charité im Gespräch mit den Senatsverwaltungen für Wissenschaft und Gesundheit sowie mit der Kassenärztlichen Vereinigung, so Frei. In der Kinder-Rettungsstelle in Steglitz werden pro Tag im Durchschnitt nur zehn Patienten behandelt, am Virchow-Klinikum sind es zehnmal so viel.

Langfristig möchte die Charité die ärztliche Notfallversorgung für Kinder im Virchow-Klinikum konzentrieren, wie Frei Ende November letzten Jahres sagte. Am Benjamin Franklin gibt es seit Jahren keine Kinderklinik mehr. Eine Kinder-Rettungsstelle ohne eine Kinderklinik sei wenig sinnvoll. Außerdem würden die Fachärzte, die hier manchmal wenig zu tun hätten, am Virchow-Klinikum dringend benötigt. Ihren damaligen Beschluss, den Betrieb der Rettungsstelle vorübergehend einzuschränken, hatte die Charité nicht mit dem Senat abgesprochen. Dafür wurde das Universitätsklinikum hart kritisiert. Doch auch in der Politik wird nun darüber diskutiert, die Kinder-Rettungsstelle wegen der geringen Nutzung und dem Mangel an Fachpersonal eventuell mittelfristig zu schließen.

(eb)