Foto: Carina Reichenberger

Das kleinste Theater Berlins bringt die Komödie von Bestsellerautor Daniel Glatthauer auf die Bühne: Am 17. März hat das Dreipersonenstück „Die Wunderübung“ Premiere im Zimmertheater Steglitz. Bekannt durch den Roman „Gut gegen Nordwind“, führt der österreichische Schriftsteller mit witzigen Dialogen und verblüffenden Wendungen ein zerstrittenes Paar bei der großen Kunst des Ehekrieges vor.  Mit den Schauspielern Jean Maesér, bekannt aus „Tatort“ und „Polizeiruf 110“, Susanne Rögner, Schauspielerin und Sängerin, mit der die Regisseurin Elisabeth Engstler viele Jahre im Theater am Potsdamer Platz zusammengearbeitet hat, und Günter Rüdiger, Leiter des Zimmertheaters, ist es Engstler gelungen, eine „außergewöhnliche Besetzung“ für das Stück zu finden.

Die Handlung

Nach ihrem Siegeszug durch den deutschsprachigen Raum hat diese rasante Komödie nun Premiere in Berlin. Regisseurin Elisabeth Engstler, langjährige künstlerische Leiterin im Theater am Potsdamer Platz, hat dazu das Zimmertheater in Steglitz in einen Therapieraum verwandelt. Dort sitzen Joana und Valentin, deren Beziehung am Tiefpunkt angelangt ist. Ein Paartherapeut soll den beiden helfen, doch er bekommt die Streithähne einfach nicht in den Griff. Joana weiß immer schon vorher, was ihr Ehemann will und vermeidet es erfolgreich, ihn zu Wort kommen zu lassen. Im Gegenzug straft Valentin seine Frau mit Gefühlskälte weit unter null ab. Als wäre das nicht genug, scheint auch der Therapeut in privaten Schwierigkeiten zu stecken. Unvermeidlich kommt es zum Eklat und bald weiß keiner mehr, wer hier eigentlich wen therapiert. Hautnah kann der Zuschauer miterleben, wie rasend schnell eine Therapie aus dem Ruder laufen kann, wenn die Gefühle aller Beteiligten freien Auslauf bekommen.

Im Zimmertheater Steglitz den richtigen „intimen Raum“ gefunden

„Ich habe mich für diese Inszenierung speziell nach einem Theater umgesehen, das einen sehr intimen Raum bietet. Ich war begeistert, als ich auf das Zimmertheater Steglitz gestoßen bin“, lobte die Regisseurin die Räumlichkeit mit etwa 30 Sitzplätzen.

Das ehemalige Theater „Der Märchenbrunnen“ wurde Ende Januar 2010 als Zimmertheater Steglitz neu eröffnet. Unter dem Motto: „Theater hautnah, Künstler zum Anfassen“, wirbt Theaterchef Rüdiger für die Bühne in der Bornstraße. Durch die beschaulichen Räumlichkeiten könne man den Kontakt zwischen Künstlern und Zuschauern besser herstellen, so Rüdiger. Der Direktor des kleinsten Theaters Berlins bietet ein vielseitiges Kleinkunstprogramm: Anfangs standen noch Kabarett und Musik im Vordergrund, heute deckt die Bühne mit Satire, Chanson, literarischem Theater und Theater für Kinder ein breites Kunstspektrum ab. Auch Künstler des benachbarten Schlossparktheaters bringen gerne ihr Programm auf die kleine Bühne. „Unser Publikum kommt aus ganz Berlin. Viele kommen regelmäßig, und immer, wenn wir etwas Neues im Programm haben“, erzählte der Theaterchef im Gespräch mit der Berliner Woche. Deshalb betrachte er seine Bühne nicht als Kiez-Theater.

Neben Improvisationstheater und Kinderprogrammen ist im Zimmertheater also ab Mitte März wieder eine Komödie zu sehen. Karten für „Die Wunderübung“ gibt es telefonisch unter der Nummer 030 25 05 80 78 oder per Mail an info@zimmertheater-steglitz.de. Die Tickets für die Vorstellungen am 17., 19., 26., 31. März, 8. April und 28. Mai kosten 15, ermäßigt 9 Euro.

(sn)