Am Ende des Jahres ist es eine gute Tradition, auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken. Das wollen wir auch tun. In zwei Teilen lassen wir die schönen, traurigen und spannenden Momente aus 2013 in Steglitz-Zehlendorf Revue passieren. Heute ist das erste Halbjahr an der Reihe:

Januar:

Durch einen Tunnel verschafften sich Unbekannte Zutritt zu den Schließfächern der Berliner Volksbank an der Schloßstraße. Archiv-Foto: Berliner Volksbank

Das neue Jahr beginnt für das Stadtteilzentrum mit einem Schreck. Jugendliche werfen in der Silvesternacht Knaller in das Klamöttchen an der Scheelestraße. Das Lädchen, in dem für kleines Geld Jacken, Hosen, Pullover und mehr angeboten wird, brennt vollkommen aus. Die Einrichtung und ihre Besucher reagieren darauf mit einer Wutwoche.

Madame Nou, das älteste Pony Deutschlands, feiert seinen 50. Geburtstag beim Kinder- und Jugend-Reit- und Fahrverein Zehlendorf (KJRF). Da keiner genau weiß, wann das Pony geboren wurde, wird am 1. Januar gratuliert und im Mai zusammen mit dem 25-jährigen Bestehen des KJRFV gefeiert.  Im August stirbt Madame Nou.

2013 ist gerade einmal 14 Tage alt, als der spektakulärste Bankeinbruch in diesem Jahr in Steglitz entdeckt wird. Unbekannte hatten von einer Tiefgarage an der Wrangelstraße aus einen rund 30 Meter langen und ein Meter breiten Tunnel zur Berliner Volksbank an der Schloßstraße geraben. Dort brachen sie zahlreiche Schließfächer auf und flüchteten mit ihrer Beute. Sogar im Fernsehen wurde nach den Räubern gefahndet – bis heute ohne Erfolg.

Februar:

Auf dem Gelände des ehemaligen Oskar-Helene-Heims beginnen die Abrissarbeiten. Das Gelände teilen sich „Die Wohnkompanie“, die einen Wohnstandort entwickelt, sowie die OHA Projektentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, die dort den Gesundheitsstandort „eins – alles für die Gesundheit“ errichtet. Grundsteinlegung für den Gesundheits- und Wellnessbereich ist im Oktober.

Erfolg für die Kiezinitiative Steglitz (KiS): Die Bezirksverordnetenversammlung stimmt für den Bürgerantrag der KiS, der Tempo 30 in der Grunewald- und der Lepsiusstraße, eine Verlängerung des Fahrradstreifens von der Grunewald bis zur Schloßstraße sowie einen durchgehenden Fahrradweg in der Schildhornstraße vom Breitenbachplatz bis zur Schloßstraße fordert.

Eine vom Bezirk Steglitz-Zehlendorf in Auftrag gegebene Naturschutz- und Landschaftsentwicklungsstudie bescheinigt Parks Range eine „hohe Schutzwürdigkeit“. Auf dem ehemaligen Übungsplatz der US-Armee sei „eine für den Naturschutz äußerst wertvolle halboffene Weidelandschaft“ entstanden, auf dem zahlreiche seltene, teilweise vom Aussterben bedrohten Tiere und Pflanzen eine Heimat gefunden haben. Das Gutachten soll Grundlage für die dortige Wohnbebauung sein.

Die Asbestsanierung des Steglitzer Kreisels beginnt. Bis Mitte 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, rund knapp 20 Millionen Euro wird die Sanierung kosten.

März:

Experiment im Schlosspark Theater: Schauspielerin Luise Lunow schaute interessiert, was Livekritiker Karl Geiger (links) während der Vorstellung getwittert hatte. Foto: Gogol

Gemeinsame Zukunft: Die Berliner Fußballvereine Lichterfelder FC und Viktoria 1889 e. V. Berlin wollen fusionieren, teilen sie im März mit. Zur neuen Saison geht der Fusionsverein FC Viktoria 1889 Berlin Lichterfelde-Tempelhof in der Regionlliga an den Start.

Das Griechische Kulturzentrum steht vor dem Aus. Der Senat will nach 20 Jahren die Förderung einstellen. 14 Vereine bangen um Ihre Zukunft. Nach einem Krisengespräch und drei Monaten ohne Geld erhält der das Kulturzentrum wieder Zuwendungen vom Senat.

Erstmals darf aus dem Schlosspark Theater live aus einer Vorstellung getwittert und bei facebook gepostet werden. Das Portal livekritik.de hat zusammen mit dem Theater zu diesem Experiment eingeladen, an dem rund 50 Livekritiker teilnehmen.

April:

Staatssekretär André Schmitz erinnerte bei der Einweihung der Stelen an die wechselvolle Geschichte der Insel Schwanenenwerder. Foto: Gogol

Der Medienpoint Steglitz kämpft ums Überleben. Dem Laden, der kostenfrei und gegen Spende Bücher abgibt, fehlt das Geld. Deshalb starten die Ehrenamtlichen eine Petition, um den Medienpoint zu erhalten.

Noch einmal Treitschke: Nachdem die SPD bereits im Februar erklärt hatte, dass sie trotz der Abstimmung der Anwohner an der Umbenennung festhalte, legt die Piratenpartei nun einen Kompromissvorschlag vor. Statt an den an den missliebigen Heinrich von Treitschke soll die Straße zukünftig an den Dramatiker, Theaterregisseur und Schmetterlingskundler Georg-Friedrich Treitschke erinnern. Der Antrag wird von den anderen Parteien abgelehnt.

Wem gehört der Kranoldplatz? Eine Bürgerinitiative würde den Platz gern attraktiver gestalten – auf ihre Kosten, finden die Händler und lehnen die Pläne ab. Sie fürchten, dass Stellplätze wegfallen und ihre Existenz bedroht wird.

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf startet eine Ausbildungskooperation mit Griechenland. Griechische Jugendliche sollen die Möglichkeiten erhalten, im Berliner Südwesten eine Ausbildung zu absolvieren. Das Projekt ist berlinweit einmalig.

Auf der Insel Schwanenwerder werden sechs Stelen errichtet, die an die Geschichte der Insel und ihre Bewohner erinnert. Rund ein Drittel der Bewohner waren für die Nazis Juden, die vertrieben und verfolgt wurden. In die Villen zogen dann die Nazigrößen selbst.

Mai:

Mit Transparenten und Plakaten demonstrierten Schüler, Lehrer und Eltern der Biesalski- und der Quentin-Blake-Schule für einen Schulneubau. Archiv-Foto: Gogol

Anwohner klagen gegen einen Spielplatz am Döhlauer Pfad in Lankwitz. Sie führten an, dass der Spielplatz zu groß und zu attraktiv ist, so dass nicht nur Kinder aus der Nachbarschaft dort spielten.  Die Anwohner fühlen sich durch den Lärm gestört. Der Richter aber befindet, dass Kinderlärm nicht schädlich sei und weist die Klage ab.

Der traditionelle Bierkastenlauf um den Schlachtensee fällt aus. Das massive Polizeiaufgebot schreckt die Jugendlichen ab.

Das Literarische Colloquium feiert sein 50-jähriges Bestehen. Es wurde 1963 von Walter Höllerer als Veranstaltungsforum und Gästehaus, Arbeitsstätte und Talentschmiede für Autoren und Übersetzer gegründet.

Eltern und Lehrer fordern einen Schulneubau am Hüttenweg. Der Platz an der Biesalski-und der Quentin-Blake-Europaschule sei schon jetzt beengt. Ohne Neubau sei kein Platz für die neuen Schüler, die die Bauprojekte wie Truman-Plaza oder Headquarter mit sich bringen.

Juni:

Luftbrücken-Pilot und Vater des Rosinenbombers, Gail S. Halvorsen, gab der 9. ISS seinen Namen. Foto: Gogol

Die Damen des Berliner Hockey Clubs (BHC) holen sich den Deutschen Feldhockey-Titel und machen damit das Double perfekt.

Steglitz-Zehlendorf lädt zum ersten Mobilitätstag ein. Doch nur wenige Gäste kommen auf den Platz des 4. Juli, um sich über Verkehrssicherheit zu informieren oder ihr Fahrrad prüfen zu lassen.

Mit einem Brandbrief wendet sich die Grundschule am Buschgraben an Bildungssenatorin Sandra Scheeres, weil dort fünf Erzieherstellen nicht besetzt sind. Dadurch würden viele Angebote der gebundenen Ganztagsschule ausfallen.

Rosinenbomber Gail S. Halvorsen enthüllt in Dahlem die Tafel an der 9. Integrierten Sekundarschule, die nun seinen Namen trägt. Mit einem großen Fest wird die Namensgebung gefeiert, mit dabei sind die Familie des 92-Jährigen, Politiker aus dem Bezirk und des Landes sowie der Gesandte der US-Botschaft, James D. Melville.

Das Helmholtz Zentrum beschließt, den Forschungsreaktor in Wannsee Ende 20120 stillzulegen. Das Anti-Atombündnis ist überrascht von der Mitteilung, hält aber an der Forderung fest, den Reaktor sofort herunterzufahren.