Die Arbeiten an der Musikschulvilla an der Grabertstraße 4 können endlich in die letzte Runde gehen. Nachdem bereits die Innenräume saniert wurden, soll im Frühjahr kommenden Jahres mit der Fassade begonnen werden. Am Dienstag gab es dafür für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf einen Scheck von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Höhe von 20.000 Euro. In den neuen Räumen überreichte Kurator Wolfgang Degen den symbolischen Scheck an Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU).

Seit 2009 wird die einstige Bankiersvilla saniert, von Anfang an dabei Architekt Peter Pauly-Kayser. Damals gab es eine Million Euro aus dem Konjunkturpaket II für die energetische Sanierung, erinnerte er sich. „Die hat alles ins Rollen gebracht“. Hinzu kamen rund 895.000 Euro für die bauliche Unterhaltung.

Die gravierendsten Mängel seien der Brandschutz und die Sicherheit gewesen, so Pauly-Kayser. Dann wurde die Haustechnik erneuert, Heizung, Sanitär. Moderat wurde auch der Grundriss den neuen Bedürfnisse angepasst, die Bausubstanz aber blieb im Wesentlichen erhalten, so der Architekt, der sich darüber freute, dass Architekten, Denkmalschutz und Bezirksamt bei diesem Projekt alle an einem Strang gezogen hätten. Die Wände wurden von innen gedämmt, das Dach ausgebaut, so dass dort weitere Unterrichtsräume für die Leo-Borchardt-Musikschule entstanden, führte Pauly-Kayser weiter aus. Allerdings durfte der Ausbau den Anblick von außen nicht verändern, so die Vorgaben des Denkmalschutzes.

Insgesamt 15 Räume stehen der Musikschule an dem neuen Standort für den Unterricht zur Verfügung, um „26 Stunden am Tag Musik erklingen zu lassen“, so Richter Kotowski, die ebenfalls die gute Zusammenarbeit lobte. Die Räume seien sogar schon zu 80 Prozent ausgelastet, ergänzte Joachim Gleich, Leiter der Musikschule.

375.000 Euro werden nun noch in die Fassade fließen. Die 20.000 sind dabei ein „Zubrot“, so Degner. Den Rest muss der Bezirk selbst aufbringen.

Zehn Farbschichten müssen von der alten Fassade entfernt werden, erklärte der Architekt. Die wirkten „wie ein Gummimantel“ für das Haus, darunter würde sich die Wärme stauen. Stattdessen soll es einen offenen Wandaufbau geben, auf den neue Mineralfarbe aufgebracht wird. Auch andere Details, wie die Fallrohre und Fensterbleche müssen erneuert werden, zudem ist wieder eine „moderate Fassadenbeleuchtung“ geplant. Beginnen sollen die Arbeiten im Frühjahr 2013, und im Herbst kommenden Jahres abgeschlossen werden.

Die Bankiersvilla sei das letzte Gebäude dieser Art in der Gegend, erinnerte Degen. Innerlich habe sich das 1872/73 erbaute Haus zwar durch die Nutzung verändert, äußerlich aber nicht. Bedingung für die Spende durch die Stiftung – für die man sichdrei Mal beworben hat, so Pauly-Kayser – ist die Nutzung des Denkmals.

(go)