Vor fast drei Jahren gründete sich der Wohntisch Zehlendorf, eine Gruppe von Menschen, die in Zehlendorf ein Projekt zum Mehrgenerationen-Wohnen realisieren möchte. Doch bis heute hat die Gruppe nicht viel erreicht: Kein Investor und keine Gesellschaft konnte oder wollte sie bisher unterstützen. Deshalb nutzte eine vierköpfige Delegation am Donnerstag die Bürgersprechstunde von Bezirksstadtrat Frank Mückisch (CDU), um ihn um Unterstützung zu bitten. Vor allem ein Objekt haben die Männer und Frauen im Blick: „Wir würden gern in die Fischerhüttenstraße ziehen“, erklärten sie dem Bezirksstadtrat für Stadtplanung.

Ein Wohngebiet mit privatem und städtischen Wohnungen soll auf dem Gelände des ehemaligen Gartenbauamtes entstehen. Derzeit gebe es für das Areal noch keine konkreten Pläne, musste Mückisch der Gruppe mitteilen. Den städtischen Wohnungsbau werde höchstwahrscheinlich die Howoge übernehmen, erklärte Mückisch und empfahl seinen Besuchern, mit dieser Kontakt aufzunehmen.

Das habe man bereits, erklärte eine Sprecherin des Wohntisches. Doch in den vergangenen drei Jahren habe man feststellen müssen, dass es schiefgehen kann, sich zu früh an die Unternehmen zu wenden. Meist werde dann von den Projektentwicklern abgewunken, weil sie noch gar nicht so weit seien. Und dann höre man nie wieder etwas. Um dies für das Objekt Fischerhüttenstraße zu verhindern, baten sie den Bezirksstadtrat sie zu informieren, sobald es konkrete Pläne gebe. „Wir wollen die ersten sein“, betonte die Abordnung.

Mückisch gab zu bedenken, dass es für den Wohntisch sinnvoll sei, auch andere Projekt im Auge zu haben. Das habe man, betonte die Gruppe, doch bekomme sie keine Informationen, wo was wann gebaut werde. Außer in Lichterfelde-Süd. Doch das Groth-Projekt kommt für den Wohntisch nicht infrage. „Wir wollen uns nicht an den Rand schieben lassen“, betonte einer der Sprecher, „wir wollen mittendrin sein“, ergänzte ein anderer.

Mückisch brachte die ehemaligen bezirklichen Seniorenwohnungen ins Spiel, die der Bezirk an die BIM, die Berliner Immobilienmanagement GmbH, abgeben will. Diese soll die Häuser an städtische Wohnungsbaugesellschaften vergeben. Sobald die Objekte in der Vermarktung sind, könne er ihnen Bescheid geben, sicherte Mückisch dem Wohntisch zu. Außerdem will er bei Gesprächen mit Investoren ihr Anliegen weitertragen.

Zufrieden mit dem Gespräch zeigten sich die Wohntischler anschließend. Sie lobten die Offenheit des Bezirksstadtrates und sein Zusage, sich zu kümmern. Nun hoffen sie, dass auch Taten folgen.

Stiftungen oder Investoren, die den Wohntisch bei seinem Projekt unterstützen wollen, können sich bei den StadtrandNachrichten melden, wir leiten die Nachricht gern weiter.

(go)