Foto: H. Lange

„Todsicher – Die Spur des Rübchens“ ist ein Krimi, der nicht auf Blut und harte Action setzt, aber trotzdem Spannung bis zur letzten Seite verspricht. Gespickt ist das Ganze mit einer lokalen Spezialität, dem Teltower Rübchen.

Das besonders nährstoffreiche Gemüse, das im märkischen Sand gut gedeiht, wird heute als Delikatesse gehandelt und von Spitzenköchen gern verwendet – Dank dem Förderverein für das Teltower Rübchen, der sich für den Erhalt der Rübe in der Region einsetzt.

Autorin Manuela Kuhlbrodt hat sich bei der Sammlung von Ideen für ihren Krimi-Erstling gründlich in Teltow, Kleinmachnow, Großbeeren und Ruhlsdorf umgeschaut. „Die Orte im Berliner Speckgürtel bieten beste Voraussetzungen als Kulisse für eine spannende lokale Geschichte“, sagt sie. „Es sollte ein Heimatkrimi werden, der das Besondere unserer Region hervorhebt. Was ist hier, speziell in Teltow, einzigartig? Das Teltower Rübchen. Also beschloss ich, eine Handlung um diese Berühmtheit zu konstruieren.“

So ist einer der Handlungsstränge zwei rivalisierenden Teltower Rübchenbauern und deren alter Familienfehde gewidmet. Gleich zu Beginn der Handlung sieht sich Oberkommissar Egon Redlich jedoch mit dem mysteriösen Tod eines Wissenschaftlers und leidenschaftlichen Kaninchenzüchters konfrontiert. Als Kontrast führt Kuhlbrodt den Leser gleich darauf in ein ganz anderes Milieu ein, in ein Fitnessstudio am Rathausmarkt in Kleinmachnow, wo gutbetuchte Damen Drinks genießen, die das Abnehmen beschleunigen sollen, und dabei ihren attraktiven Trainer anschwärmen. Sehr zum Ärger seiner eifersüchtigen Frau, die mit dem toten Wissenschaftler zusammengearbeitet und augenscheinlich etwas zu verbergen hat. Ist es Zufall, dass die zweite Tote unter diesen Damen zu finden ist?

Kuhlbrodt lässt den Leser in die Psyche der unterschiedlichen Charaktere blicken und lenkt den Verdacht mit winzigen Hinweisen geschickt mal auf diese, mal auf jene Person, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte, bevor der Täter entlarvt ist.

Für Oberkommissar Redlich, der eher den ruhigen Polizeialltag bevorzugt, sind diese Todesfälle eine Herausforderung. Außerdem nervt ihn eine Klatschreporterin, die ihm „von oben“ aufgehalst wurde und die überall ihre Nase hineinsteckt und schließlich ihrem eigenen Verdacht nachgeht.

Zunehmend verflechten sich die Handlungsstränge. Und gerade wenn der Leser meint, er wisse jetzt, wie der Hase läuft, schlägt Kuhlbrodt noch ein paar Haken, bis sie zum Showdown und zur Auflösung der mittlerweile drei Todesfälle schreitet.

Zeitlich spielt die Geschichte zwischen Rübchenaussaat Mitte August und Rübchenfest Ende September. Währenddessen führt die Autorin den Leser zu vielen Schauplätzen, von denen die meisten authentisch sind. Im Vorfeld hat sie in Institutionen wie dem Leibnitz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau in Großbeeren oder dem Brandenburgischen Landesinstitut für Rechtsmedizin in Potsdam-Bornim recherchiert. Die handelnden Personen sind jedoch frei erfunden.

Ein Buch zum Wegschmökern, das an so manchem trüben Winterabend für Spannung und das eine oder andere Schmunzeln sorgt. Todsicher.

H. Lange, BÄKE Courier vom 21. November 2017

Im lokalen Buchhandel erhältlich:
Manuela Kuhlbrodt: Todsicher – Die Spur des Rübchens
Verlag: Buchkontor Teltow;
ISBN  978 3 947422 00 5 ,
384 Seiten, Paperback, 12 Euro