S-Bahnhof Lichterfelde Ost. Foto: Baumann

255 Fahrräder wurden im Jahr 2016 am S-Bahnhof Zehlendorf beziehungsweise im Umkreis von 250 Metern gestohlen. Das geht aus der Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Cornelia Seibeld hervor, die am Wochenende veröffentlicht wurde. In ihrer Anfrage wollte die Politikerin, die ihren Wahlkreis in Steglitz-Zehlendorf hat, unter anderem wissen, wie viele Fahrräder im Jahr 2016 an den S-Bahnhöfen Lichterfelde Ost, Botanischer Garten und Zehlendorf gestohlen wurden.

Aus den Angaben der Senatsverwaltung geht außerdem hervor, dass die Zahl der Raddiebstähle an diesen Bahnhöfen im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. 391 Fälle wurden dort im Jahr 2016 bei der Polizei registriert. Das sind 57 mehr als im Jahr zuvor.

Während rund um den S-Bahnhof Lichterfelde Ost 2016 genauso viele Räder gestohlen wurden wie 2015 (98), stieg die Zahl der Diebstähle rund um den S-Bahnhof Zehlendorf von 210 (2015) auf 255 (2016) an. Auch am S-Bahnhof Botanischer Garten wurden 2016 mehr Räder (38) als gestohlen gemeldet. Im Jahr 2015 waren es 26.

Die Fallzahlen von anderen Steglitz-Zehlendorfer S-Bahnhöfen waren nicht Bestandteil der Anfrage.

Ist draußen parken sicherer?

Das Entfernen der Fahrradständer aus dem S-Bahnhof Lichterfelde Ost scheint einen positiven Effekt zu haben: Während im Jahr 2016 im Zeitraum von Januar bis August hier bereits 70 Fahrräder als gestohlen gemeldet wurden, gab es 2017 im gleichen Zeitraum „erst“ 58 erfasste Fälle. Im Oktober 2016 wurden die Fahrradständer aus dem Gebäude aufgrund der Sanierungsmaßnahmen entfernt. Die Innenverwaltung weist jedoch darauf hin, dass aufgrund der geringen Höhe der Fallzahlen in diesem Bereich „sich aus den vorliegenden Daten keine Hinweise darauf ableiten“ lassen, „dass der Abbau von Fahrradständern innerhalb des Bahnhofgebäudes zu einer signifikanten Veränderung der Fallzahlen geführt hätte.“

Nur circa 4 Prozent der Fälle werden aufgeklärt

In seiner Antwort teilt der Senat weiter mit, dass laut polizeilicher Kriminalstatistik die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen im Jahr 2016 nur 3,5 Prozent betrug. Im Jahr 2015 lag die Quote bei 3,9 Prozent und in den Jahren 2013 und 2014 bei jeweils 4 Prozent. Damit sank die Aufklärungsquote seit 2013 kontinuierlich. Für das Jahr 2017 liegen der Senatsverwaltung noch keine validen Daten vor.

Prävention ist der beste Schutz gegen Diebstahl

Um die Aufklärungsquote zu erhöhen, liegt der „Schwerpunkt polizeilichen Handelns“ beim Fahrraddiebstahl, ähnlich wie beim Taschendiebstahl, auf der Prävention, so die Senatsverwaltung.

„Die Polizei Berlin bietet deshalb fortlaufend die Möglichkeit der Fahrradcodierung an. Hierdurch sollen mögliche Täter abgeschreckt, Fahrradbesitzer sensibilisiert und beraten sowie die spätere Identifizierung von entwendeten Fahrrädern erleichtert werden.“

Eine Videoüberwachung an den Schwerpunkten des Fahrraddiebstahls werde es laut Senatsinnenverwaltung aber nicht geben.

(eb)