Die graue Fassade soll nach den Wünschen der Bezirkspolitiker umgestaltet werden Archiv-Foto: Gogol

Folien sollen aus der grauen Fassade eine beige machen.  Archiv-Foto: Gogol

Eine Lösung für das „Fassadendesaster“ an der Truman Plaza ist in Sicht. Nachdem sich die Bezirksverordneten monatelang gedulden mussten, präsentierte Bernd Neuendorf, Leiter Projektentwicklung bei Stofanel, dem Stadtentwicklungsausschuss eine Lösung: Folien. Hinter denen soll die ungeliebte graue Fassadenfarbe verschwinden.

Da die Platten so gefertigt wurden, dass kein Wasser und keine Farbe eindringen kann, seien Folien die einzige Alternative, die man habe ausmachen können, erklärte Neuendorf, der auch ein paar Muster dabei hatte. Das war aber auch schon das Ende der guten Nachricht. Denn die Folien sind noch lange nicht in trockenen Tüchern, wie Neuendorf eingestehen musste. Derzeit laufe die Wirtschaftlichkeitsprüfung, zudem musste ein Gutachter eingeschaltet werden, denn die Herstellerfirma der Fassadenteile will keine Gewährleistung übernehmen, wenn diese mit Folien beklebt werden sollte. Grund: Es gibt bisher keine Erfahrungen, wie die Platten reagieren, wenn diese verändert werden. Ein erstes Zwischenfazit soll es möglicherweise Ende März geben, ein Ergebnis bis Mai. Bis dahin müsste man ohnehin warten, weil man für die Arbeiten stabile Plusgrade brauche, so Neuendorf.

Ungeduldig und ungehalten reagierten die Bezirksverordneten auf diese Nachrichten. Zwar hatte Neuendorf sich für die falsche Farbgebung entschuldigt und betont, dass man den Bezirk in keiner Weise habe täuschen wollen, doch Pirat Georg Boroviczény warf der Firma Vertragsbruch vor. Im Vertrag seien Naturstein und Putz für die Fassade festgeschrieben gewesen – jetzt sei es Aluminium. Seine Geduld strapaziert sah der Ausschussvorsitzende Torsten Hippe (CDU), der dem Investor im Mai eine letzte Möglichkeit geben will, eine sichere Lösung für die Fassade zu präsentieren. So wurden ein letztes Mal, wie Hippe betonte, die bereits im September 2013 gestellten Anträge zur Truman Plaza vertagt. Diese verlangen vom Bezirksamt, sämtliche Planungsarbeiten am Bebauungsplan Truman Plaza einstweilen einzustellen und keine Planreife zu erklären bis geklärt ist, welche Möglichkeiten es gibt, „baurechtliche Bindungen für den Investor zu erzielen“ sowie alle Verpflichtungen des Investors aus dem städtebaulichen Vertrag juristisch durchzusetzen.

(go)