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Am heutigen Mittwoch, 22. November, wird an der Freien Universität Berlin in Dahlem ein foodsharing-Fair-Teiler eröffnet. Es ist die erste Abgabestelle an einer Berliner Hochschule, die dafür eingerichtet wurde, Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu bewahren.

„In Deutschland landen nach Angaben der Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen Nahrung im Abfall, sei es bei der Ernte, der Verarbeitung, im Handel oder beim Endverbraucher“, erklärt Kathrin Henße, Mitglied der Initiative SUSTAIN IT! und Studentin der Freien Universität. Jeder deutsche Bundesbürger werfe in einem Jahr durchschnittlich 80 Kilogramm verzehrfähige Lebensmittel in den Müll. Angesichts dieser Verschwendung von Lebensmitteln setzen sich die Studierenden bereits seit 2011 im Rahmen der Initiative SUSTAIN IT! mit vielfältigen Mitmachaktionen wie Verkostungen, Quiz- und Tafelrunden, Filmvorführungen und Diskussionen aktiv mit dem Thema auseinander. Mit der Foodsharing Station möchten sie unter dem Motto „Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!“ eine konkrete Lösung gegen die Nahrungsmittelverschwendung anbieten.

Hier wollen sie einen Ort schaffen, an dem Lebensmittel von Groß- und Einzelhandel eingesammelt und kostenlos von Studierenden und Bürgern abgeholt werden können. Auch andere Interessierte können hier Lebensmittel abgeben. Voraussetzung ist, dass diese ungeöffnet und verzehrfähig sind. Ausgenommen sind Frischeier, Milch-, Fisch- und Fleischprodukte.

„In enger Kooperation mit der Foodsharing-Initiative in Zehlendorf holen wir Lebensmitteln aus umliegenden Supermärkten, Cafés und Bäckereien ab und verteilen die noch einwandfreien Lebensmittel kostenlos an alle Interessierten hier auf dem Campus“, sagt Malina Austen, die seit 2014 in der Initiative SUSTAIN IT! aktiv ist. In aufgestellten Regalen und einem Kühlschrank stehen die geretteten Lebensmittel zu festen Öffnungszeiten zur Abholung bereit. Die Studierenden werben ausdrücklich dafür, dass die Abholung der Lebensmittel sich keineswegs nur an Einkommensschwache und Bedürftige richte, sondern für alle Bürger offenstehe. Denn das Ziel sei es, „der riesigen Verschwendung in Haushalten und Gewerbe Einhalt zu gebieten und für eine gesunde, faire, umweltgerechte Ernährung und Landwirtschaft zu sensibilisieren.“

Die Station soll zudem zu einem Lern- und Begegnungsort für Diskussionen und Workshops rund um das Thema einer zukunftsfähigen Ernährung und Lebensmittelproduktion werden.

Der „Fair-Teiler“ genannte Ort an der FU ist zugleich die erste Verteilstation in Steglitz-Zehlendorf. Seit 2012 haben sich in Berlin insgesamt 34 foodsharing-Fair-Teiler etabliert.

Ab Montag, 27. November hat der FUdsharing-Raum (Wortspiel mit dem Namen der Freien Universität), in der Fabeckstraße 23/25, 14195 Berlin, Raum KL 24/140, dann montags von 12 bis 18 Uhr, dienstags von 14 bis 18 Uhr und donnerstags von 12 bis 16 Uhr geöffnet.

(sn)