Einer der fünf modernisierten Operationssäle am Campus Benjamin Franklin in Lichterfelde. Foto: Baumann

Im Benjamin-Franklin-Krankenhaus der Charité in Lichterfelde wurden am Dienstag, 24. April, fünf neue Operationssäle offiziell eröffnet. Insgesamt verfügt die Klinik damit über zehn rundum sanierte, hochmoderne OP-Räume.

Als das Krankenhaus am Hindenburgdamm vor 50 Jahren eröffnet wurde, galt es als modernstes Krankenhaus Europas. Mit der neuen Technik soll die Klinik sich nun ihren „alten Ruf“ zurückholen. „Gebaut mit der großzügigen Unterstützung der Amerikaner, entsprach es in seiner Konzeption den damaligen architektonischen Vorstellungen eines gemeinsamen Hauses für Krankenversorgung, Forschung und Lehre“, gab Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, einen kurzen Einblick in die Geschichte des Campus bei der Einweihung. „Diesen Titel möchten wir wieder erreichen“, so der 71-Jährige.

Die ersten fünf modernisierte OP-Räume – darunter ein Hybrid-OP – wurden bereits im Oktober 2015 eröffnet. Mit der gestrigen Einweihung der fünf weiteren Säle wurde der zweite Bauabschnitt abgeschlossen. Neben den OP-Sälen sind auch ein neuer Aufwachraum mit 14 und eine Überwachungseinheit mit 12 Betten entstanden. 22,25 Millionen Euro wurden bisher in den Umbau investiert. Der dritte Abschnitt soll 2020 starten. „Dann werden fünf weitere hochmoderne OP-Säle entstehen“, sagte Jochen Brinkmann, Bauchef der Charité. Die Kosten dafür sollen rund 11,9 Millionen Euro betragen.

Videokonferenzen während der OPs innerhalb der gesamten Charité möglich

Neben der Modernisierung wurde auch die Raumaufteilung der neuen Säle verändert. Die Räume sind offener gestaltet und können flexibel für innovative Operationsverfahren genutzt werden. „Durch die Zusammenfassung von Nebenräumen konnten wir auf der gleichen Fläche sogar fünf statt bisher vier Säle einrichten – die zudem noch größer sind“, freut sich Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité. „Die Säle verfügen über eine komplexe IT-Ausstattung, die beispielsweise Videokonferenzen während des chirurgischen Eingriffs innerhalb der gesamten Charité ermöglicht und auch für die moderne Medizinerausbildung genutzt wird“, so Frei.

In den fünf neuen Sälen werden vor allem die Experten der Klinik für Neurochirurgie und der Klinik für Orthopädische, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie der Klinik für Urologie operieren.

Der Charité-Chef Einhäupl zeigte sich sehr zufrieden mit der neuen Ausstattung. Wenn er die Säle so sehe, würde er sich selbst hier gerne operieren lassen, sagte er bei dem Rundgang. Vor allem, wenn man die alten Räume kenne, sei der Unterschied zu den jetzt sanierten „gewaltig“. Mit dem Abschluss dieser Baumaßnahme sei laut Einhäupl ein Drittel des Krankenhauses saniert. Zwei Drittel müssen noch folgen.

„Das wollen wir in Angriff nehmen“, sagte Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung. „Alleine für den Campus Benjamin Franklin nehmen wir in den kommenden Jahren über 100 Millionen Euro in die Hand“. Moderne Krankenversorgung sei für die Charité als „Herzstück des Gesundheitsstandortes Berlin“ ebenso wichtig wie eine erstklassige Forschungsinfrastruktur, so Krach. „Wir machen deshalb den Traditionsstandort Campus Benjamin Franklin fit für die Zukunft.“

(eb)