Das Team "Chailin" mit Nikolai Kanow, Valérian Denis und Nesrin Agamirsasade überzeugte die Jury mit Tee. Foto: Diane Beppler / Wirtschaftsjunioren Berlin

Ein veganer Wellness-Drink, Fotoshootings im Szene-Kiez und eine federleichte Hängematte aus Fallschirmstoff – mit diesen Geschäftsideen haben Studierende im Gründungswettbewerb der Freien Universität die ersten drei Plätze belegt. Die Preise wurden am Dienstagabend übergeben.

Der erste, mit 1.200 Euro dotierte Platz ging an Nicholas Cano, Valérian Denis und Nesrin Agamirsa. Das Team kreierte einen exotischen Sojadrink namens „Chailin“. Der Chai Latte schmeckt nach Zimt, Kardamom, Ingwer, Pfeffer und Nelken, ist mit Agavendicksaft natürlich gesüßt und erfüllt die Ansprüche bewusster Konsumenten: biologisch, vegan, lokal produziert, koffeinfrei, ohne Konservierungsmittel und künstliche Aromen, in wiederverwendbare Glasflaschen abgefüllt – und nach ayurvedischen Prinzipien komponiert. Hergestellt wurde das Produkt in Kooperation mit der Berliner Behindertenwerkstätte Vereinigung für Jugendhilfe e. V. Zum Preis von 2,50 Euro ging es in Kiezläden und auf Wochenmärkten über den Ladentisch.

Christin Schlink und Shari Adlung belegten den mit 800 Euro dotierten zweiten Platz. Ihre Idee bringt zwei Branchen zusammen, die in Berlin Konjunktur haben: Tourismus und Kreativszene. Unter den Namen „NEOgrafie“ bieten die Funpreneurinnen geführte Touren durch Trendbezirke wie Neukölln, Kreuzberg und Friedrichshain an, die von professionellen Fotografen begleitet werden. An ausgewählten Stopps können sich die Teilnehmer in authentischer Atmosphäre fotografieren lassen, um ihr Berlin-Erlebnis in schöner Erinnerung zu behalten oder mit den Bildern in sozialen Netzwerken zu glänzen. Fünf Personen zahlen für das Basispaket von 30 Fotos insgesamt 300 Euro. Das Geschäft lief so gut, dass die Studentinnen es auch nach dem Funpreneur-Wettbewerb fortführen wollen.

Über Platz Drei und einen Scheck im Wert von 500 Euro freuten sich Till Uppenkamp, Jennifer Kriesel und Lennart Seeger. Ihr Produkt trägt den Namen „Piccola Nuvola“ – italienisch für „kleine Wolke“: Die zusammenfaltbare Hängematte wird aus dem Stoff ausgedienter Fallschirme gefertigt, ist daher sehr leicht, passt in jeden Rucksack und verschönert den Sommer im Freien.

Ausgerichtet wird der Funpreneur-Wettbewerb in jedem Semester von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität; er fand zum 18. Mal statt. In Kompaktkursen über Marketing, Recht und Vertrieb bereiten sich die Teilnehmer vor, anschließend gründen sie mit fünf Euro Startkapital ein Unternehmen auf Zeit und setzen ihre Ideen binnen fünf Wochen um. Dabei werden sie von Wirtschaftspaten der Wirtschaftsjunioren Berlin unterstützt.

Der Wettbewerb wird von der Berliner Bank, der IHK Berlin, den Wirtschaftsjunioren Berlin und der Unternehmensberatung Accenture unterstützt. Die nächste Runde startet am Dienstag, 20. Oktober, auch sie ist offen für Studierende aller Berliner Hochschulen.