Birgit Schwarz erhielt ihre Ehrung von krimonaloberrat Lothar Spielmann. Foto: Gogol

„Ich möchte mich bedanken für ihr mutiges, situationsgerechtes und angemessenes Handeln“. Mit diesen Worten überreichte Kriminaloberrat Lothar Spielmann Birgit Schwarz eine Auszeichnung für ihr „richtiges Gespür“.

Am 17. Juni wurde die 64-Jährige Zeugin, wie zwei Jugendliche eine 92-Jährige auf der Wilskistraße überfielen und ihr die Handtasche entrissen. Schwarz veranlasste nicht nur ihren Mann, die Polizei zu rufen, sondern alarmierte gleich noch eine Nachbarin, die Polizistin ist. Sie und ihr Freund, ebenfalls Polizist, stellten die 16- und 17-jährigen Räuber so unmittelbar nach der Tat.

Wie sich herausstellte, waren die beiden Teenager keine Unbekannten. Sie sind verantwortlich für weitere Taten, unter anderem am Schlachtensee.

Die beiden Schüler waren Birgit Schwarz und ihrem Mann Dieter schon vor der Tat aufgefallen, erinnerten sie sich. „Das hat man im Urin“, meinte der 69-Jährige scherzend. Er habe an dem Abend noch den Hund ausgeführt. Da hätten die späteren Räuber auf einer Bank gesessen, die Füße auf den Sitzen. Er habe sich zurückgehalten, lieber nichts gesagt. Er habe schon so ein Gefühl, dass es sonst Ärger geben könnte. Auch seine Frau, die gerade aus dem Küchenfenster schaute, hatte die Jugendlichen bemerkt und hoffte ebenfalls, dass er die Jugendlichen nicht ansprechen würde.

Ihr Mann war noch nicht ganz zu Hause, als sich das ungute Gefühl, das beide hatten, bestätigte. Die Jugendlichen folgten einer 92-jährigen Rentnerin, die gerade auf dem Weg zum Konzert in der Kirche war, und versuchten, ihr die Handtasche zu entreißen. Die Seniorin stürzte, zog sich Schürfwunden zu. Die Täter warfen die Handtasche weg und flüchteten. Dank Birgit Schwarz kamen sie jedoch nicht weit. Als Heldin fühlt sich die Zehlendorferin deshalb nicht. „Für mich war es selbstverständlich“, sagte sie lächelnd. Kontakt besteht noch zu dem 92-jährigen Opfer. In der vergangenen Woche habe sie nachgefragt, ob auch das Ehepaar zur Verhandlung gegen die beiden Räuber geladen seien. Waren sie nicht. Und so kennen sie auch das Urteil nicht. Auch der Kriminaloberrat konnte dazu nichts sagen.