Giesensdorfer Grundschule: Ein lebensgefährlicher Schulweg

Giesensdorfer Grundschule: Ein lebensgefährlicher Schulweg

Foto: Dr. Anne Löchte

Die Verkehrssituation vor der Giesensdorfer Grundschule am Lichterfelder Ostpreußendamm ist hochgefährlich. Vor der Einrichtung herrscht ein großes Verkehrsaufkommen mit schnell fahrenden Autos.

Auf der T-Ampelkreuzung vor der Schule, an der die Osdorfer Straße auf den Ostpreußendamm trifft, bedrängen immer wieder links und rechts abbiegende Fahrzeuge Fußgänger, die bei grün die Ampel überqueren. Dies bereitet Eltern der Grundschulkinder größte Sorge. Anne Löchte wohnt in Lichterfelde Süd und ist Mutter von zwei Giesensdorfer Grundschulkindern.

Seit vielen Jahren versuchen die Schulleitung und die Leitung des Fördervereins in Zusammenarbeit mit Polizei und Politik etwas zu verändern. Bislang ohne Erfolg und das mit tragischen Folgen, wie Anne Löchte erklärt: „Im Jahr 2018 wurde ein Mitschüler meiner Tochter beim Überqueren einer grünen Ampel direkt vor der Schule von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Es ist genau das passiert, wovor Eltern seit vielen Jahren Angst haben.“

Da ein schwer verletztes Kind schon eins zu viel ist, gründete Anne Löchte gemeinsam mit anderen Eltern die Initiative „Sicherer Schulweg Giesensdorfer“. Diese setzt sich für eine Ausweitung von Tempo 30 ein. Es gebe bereits eine kleine Zone vor der Grundschule, aber die sei zu kurz und endet hinter der Ampel, erklärt Anne Löchte. Auf der Kreuzung selbst gilt schon wieder Tempo 50. Um für eine Entschleunigung des Verkehrs zu sorgen, sei es wichtig, dass sich die Autofahrer im Umfeld der gesamten T-Kreuzung langsamer bewegten.

Aber entscheidend ist es auch, dass bei der Ampelschaltung etwas passiert. Die Grünphasen müssen so eingestellt sein, dass Fußgänger die Straße sicher überqueren können. „Nicht nur die Giesensdorfer Grundschule befindet sich in dem Gefahrenbereich, sondern ebenfalls drei Kitas sowie das Gemeindehaus der evangelischen Gemeinde Petrus Giesensdorf. Täglich sind hier allein um die 500 Kindergarten- und Grundschulkinder unterwegs“, erklärt Löchte.

Anne Löchte war selbst lange Zeit Elternvertreterin und berichtet, dass dieses Thema immer wieder auf Sitzungen der Gesamtelternvertretung besprochen wurde. An der Schule ist die gefährliche Verkehrssituation mindestens seit neun Jahren Thema. Nun ist die Initiative bekannt geworden. Durch ein großes Banner vor dem Gemeindehaus werden mehr und mehr Einwohner*innen auf den Antrag aufmerksam. Anne Löchte führt weiter aus: „Mich haben Eltern angeschrieben, die inzwischen Großeltern sind und erklären, dass ihre Kinder auch auf dieser Schule waren, und dass die Verkehrssituation schon damals ein Riesenproblem war.“

Heute besteht noch immer das Problem und die Eltern haben große Angst um ihre Kinder. Hinzu kommt, dass an der Osdorfer Straße ein Neubaugebiet entsteht, in das 6.000 Menschen zuziehen werden. In den nächsten Jahren wird das Verkehrsaufkommen sich nochmal drastisch erhöhen. Anne Löchte appelliert: „Es ist dringend an der Zeit, jetzt die Verkehrslage so zu gestalten, dass die Kinder sicher zur Schule und in die Kita kommen können. Ein schwer verletztes Kind reicht!“

Nun wurde ein Einwohnerantrag gestartet, welcher beim Bezirk eingereicht wird. Über diesen Antrag wird in der Bezirksverordnetenversammlung entschieden. Die Voraussetzung für diesen Prozess sind 1000 gültige Unterschriften. Unterschriftsberechtigt sind Einwohner*innen aus Steglitz-Zehlendorf ab dem 16. Lebensjahr. Ungefähr 900 Unterschriften wurden schon gesammelt. Anne Löchte sagt: „Wir wollen deutlich mehr als 1000 Unterschriften sammeln, um ein Zeichen zu setzen. Ende Oktober werden wir den Einwohnerantrag einreichen. Wir freuen uns über Unterstützung in Form von zahlreichen Unterschriften.“

Wer den Einwohnerantrag „Sicherer Schulweg Giesensdorfer“ unterstützten möchte, kann sich den Antrag von der Homepage der Giesensdorfer Schule runterladen: http://giesensdorfer-grundschule.de oder senden Sie eine Mail an sicherer-schulweg-giesensdorfer[at]web.de.

 

(mfs)

 

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