Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg, erklärte den Festgästen die Bedeutung von Lennés Schaffen. Foto: Gogol

Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg, erklärte den Festgästen die Bedeutung von Lennés Schaffen. Foto: Gogol

Peter Franz Friedrich Lenné wünschte des Festjahr viel Erfolg. Foto: Gogol

Peter Franz Friedrich Lenné wünschte des Festjahr viel Erfolg. Foto: Gogol

IMG_4094

Das hätte wohl auch dem „Alten Fritz“ gefallen: Jochen Hoffmann, Flötist im Orchester Deutsche Oper Berlin begleitete den Festakt musikalisch. Foto: Gogol

Die Lenné-App kann im Google Play Store heruntergeladen werden. Foto: Kulturmanagement-Berlin

Die Lenné-App kann im Google Play Store heruntergeladen werden. Foto: Kulturmanagement-Berlin

Unter dem Motto „Glienicke, mein Augapfel“ wurde am Sonnabend im Schloss Glienicke feierlich ein doppeltes Gedenkjahr eingeleitet: Am Sonnabend jährte sich zum 150. Mal der Todestag des preußisches Gartenbaudirektors Peter Joseph Lenné; außerdem wird der Park Glienicke in diesem Jahr 200 Jahre alt.

Zahlreich waren die Gäste bei der Eröffnung, darunter auch der Ur-Ur-Ur-Enkel des Gefeierten, Peter Franz Friedrich Lenné, Vorsitzender des Kuratoriums der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur. Der wohnt zwar in Essen, doch an den Berliner Südwesten hat er noch gute Erinnerungen. Geboren ist er nämlich in Steglitz, wie er in seinem Grußwort berichtete, und mit dem Großvater ging es jeden Sonntag zum Kaffee-Trinken nach Nikolskoe. „Ich kenne diese Ecke also sehr gut.“ Lenné wünschte den Organisatoren des Festjahres viel Erfolg und versprach ihnen Unterstützung, „wenn es mal irgendwo hakt“.

Als erstes aber hatte Bezirksbürgermeister Norbert Kopp das Wort, der an die großen Leistungen Lennés in Berlin und anderen teilen Deutschlands erinnerte, „aber sein Anfang war hier, darauf sind wir stolz“, betonte er in seinem Grußwort. Stolz war er auch, dass das Lenné-Jahr im Berliner Südwesten es in verschiedenen Reiseportalen unter die Top-Reisehöhepunkte dieses Jahres geschafft hat.

Wer aber war Lenné, was hat er geleistet und hinterlassen? Das erklärte Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin- Brandenburg, in seiner gut 20-minütigen Festrede und nahm dabei die Gäste mit auf einen Spaziergang durch 200 Jahre Gartenbaugeschichte. Zwar sei Lenné nicht der erste, der Landschaftsgärten entwarf, seine Anregungen holte der spätere preußische Gartenbaudirektor vor allem aus England. Doch Lenné habe etwas Neues hineingebracht: das Integrationsprinzip. Das erklärte Rohde am Beispiel der Ausgestaltung des Schlosses Charlottenhof mit seinen Blumenbeeten, dem Hippodrom und den Römischen Bädern, die als eigenständige Gestaltungselemente in den Landschaftspark integriert wurden. Bei seiner Landesverschönerung der Potsdam-Berliner Kulturlandschaft 1833 schaffte Lenné Höhen und stellte Sichtbeziehungen her zwischen den verschiedenen Parks und Schlössern. Dies brachte dem Ensemble den Status eine Unesco Weltkulturerbes ein – ein Pfunde, mit dem man wuchern könne, so Rhode, doch es sei auch eine schwere Aufgabe, das Erbe zu bewahren.

Einer jungen Zielgruppe das Schaffen Lennés nahe bringen will die Lenné-App, die Bettina Gries am Sonnabend vorstellte. Dort findet man eine Übersicht über 35 wichtigsten Anlagen Lennés in Deutschland, ein ausführliches Porträt des Jubilars und einen Rundgang in zehn Stationen durch den Park Glienicke mit ausführlichen Informationen. Und natürlich findet man auch dort das Programm des Lenné-Jahres. Das umfasst 33 Veranstaltungen mit zahlreichen Führungen, Lesungen und Vorträgen. Höhepunkte sind die Premiere des Films „Glienicke, mein Augapfel“ von Adam Zibell am 7. Juni und ein Parkkonzert am 16. Juli.

Eine Übersicht über die Veranstaltungen im Lenné-Jahr und weitere Informationen zu Glienicke und Peter Joseph Lenné gibt es unter http://www.peter-joseph-lenne.de/

(go)