In der Auseinandersetzung um die Wiederherstellung der Heckengärten im Garten der Liebermann-Villa haben die Max-Liebermann-Gesellschaft und der Wassersport-Club Klare Lanke eine Lösung gefunden. Am Montag unterzeichneten  der 1. Vorsitzende der Max-Liebermann-Gesellschaft, Prof. Dr. Rolf Budde, sowie der 1. und der 2. Vorsitzende des Wassersport-Clubs Klare Lanke 1950 e.V., Werner Gubatz und Hans-Jürgen Keller einen Vertrag, der die Übernahme des bisher an den Wassersport-Club verpachteten Areals durch die Liebermann-Gesellschaft regelt, der aber auch sicherstellt, dass die Vereinsmitglieder weiterhin ihren Sport ausüben können.

„Wir haben in harten Verhandlungen eine ausgewogene Lösung für die Wiederherstellung der Heckengärten im Garten der Liebermann-Villa erreicht“, ist die Steglitz-Zehlendorfer Sport- und Kulturstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) überzeugt. Sie hatte die Einigung moderiert. Richter-Kotowski unterstreicht das Entgegenkommen des Wassersportclubs, da das besagte Grundstück den direkten Wasserzugang für Segler und Kanuten darstellt.  Zukünftig erfolgt der Zugang zum Wasser über die benachbarten Wassersportvereine, die bereits ihr Einverständnis signalisiert haben. Zudem soll die Steganlage erweitert werden.

Die Max-Liebermann Gesellschaft übernimmt die Kosten für die baulichen Maßnahmen sowie weitere mit dem Umzug verbundene Kosten von insgesamt 180.000 Euro.

Nach der Einigung kann nun mit der gartenhistorischen Sanierung der Heckengärten begonnen werden. Dafür gibt es Mittel aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes in Höhe von 263.000 Euro.

Der Künstler Max Liebermann hatte den Garten gemeinsam mit dem Hamburger Kunsthistoriker Alfred Lichtwark entworfen. Die im Jahr 1910 fertig gebaute Liebermann-Villa wurde in den Jahren 2004  bis  2006 denkmalgerecht saniert. Seitdem präsentiert sie sich den Besuchern als Gesamtkunstwerk von Architektur, Gartenkunst und Malerei. Die Heckengärten, denen ursprünglich in der Gesamtkonzeption des Gartens eine zentrale Rolle zukam und die den Kern der gartenkünstlerischen Überlegungen Alfred Lichtwarks bildeten, wurden in den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts zum großen Teil zerstört.

(sn)