„Die Einwohner wissen, dass man Menschen in Not zu helfen hat“, ist sich Bezirksstadtrat Norbert Schmidt (CDU) sicher. Deshalb ist er zuversichtlich, dass ein mögliches Flüchtlingsheim in Steglitz-Zehlendorf angenommen wird.

Allerdings sei es bis zur Einrichtung des Heims noch ein weiter Weg, erläuterte der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung den Bezirksverordneten am Mittwochabend. Denn die Beantwortung der beiden Bauanfragen für die Gebäude Goerzallee 307 und 311 sei nur der erste Schritt. Bis 4. beziehungsweise 9. Oktober soll darüber entschieden werden.

Sobald eine Entscheidung für den Standort gefallen ist, wolle man Nachbarn, Anwohner und Anlieger darüber gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) informieren. Als Vorbild sollte das Flüchtlingsheim in Westend dienen, wo die BVV, das Bezirksamt und weitere Einrichtungen im Bezirk Geschlossenheit gezeigt hätten. Dort sei die Bereitschaft zu helfen sehr groß gewesen.

Die Reaktionen in Steglitz-Zehlendorf bisher seien sehr unterschiedlich – von Ablehnung bis hin zur Bereitschaft, den Flüchtlingen zu helfen. „Es liegt an uns zu beginnen, und andere anzustiften“, so Schmidt, der an diesem Abend eine klare Botschaft aus dem Haus erwartete, ein „Ja, wir wollen das“.

Georg Boroviczény (Piraten) sagte, dass ihm eine Willkommenskultur sehr wichtig sei, weil er selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen war und hier gut aufgenommen wurde. Er gab zu bedenken, dass die Flüchtlinge wahrscheinlich längere Zeit bleiben werden müssen und deshalb Integration ermöglicht werden muss.

Tonke Wojahn (Grüne) begrüßte die Bereitschaft des Bezirks, Flüchtlinge aufzunehmen. Allerdings sei es eine große Herausforderung so viele Menschen – rund 500 – an einem Ort unterzubringen. Sie bevorzuge die Unterbringung in Wohnungen.

Renate Krohm von der SPD sorgte sich um das Angebot an Kita, Schulen und Freizeiteinrichtungen. Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) versicherte, dass man sich darum kümmern werde, sobald man wisse, wer kommt und ob Kinder unter den Flüchtlingen sind. Alles was das Bezirksamt tun kann, werde es tun, so Markl-Vieto.

 (go)