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Mit der Umstellung des Fahrplans im Dezember hat sich im Busverkehr in Steglitz-Zehlendorf einiges geändert – nicht nur zum Guten, wie einige Bürger finden. Das zeigt unter anderem die Petition einiger Anwohner, die möchten, dass der Bus 285 auch in den Abendstunden wieder bis zum Waldfriedhof fährt. Zumindest diesen Anwohnern konnte Gerd Huwe, Regionalbeauftragter Bezirks- und Zielgruppen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), am Dienstagabend Hoffnung machen. Der Vertreter der BVG war in den Ausschuss für Verkehr und Ordnung gekommen, um Fragen zu den Neuerungen zu beantworten.

Etwa zur Linie 285, die ab 20 Uhr am U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim endet. „Man muss nicht nach 20 Uhr eine ganze Siedlung absperren“, fand Bezirksstadtrat Michael Karnetzki (SPD), der das Anliegen vortrug. Und Huwe signalisierte Entgegenkommen. Wenn die Verlängerung gewünscht werden, werde die BVG schauen, die Linie bis 22 Uhr wieder bis zum Waldfriedhof fahren zu lassen. Das sei zwar nicht sofort möglich, vielleicht aber schon zu den Sommerferien oder dann zum nächsten Fahrplanwechsel.

Weniger Hoffnung hatte er allerdings beim Thema Haltestelle Türcksteinweg. Die fiel mit Umstellung des Fahrplanes ganz weg. Die Haltestelle wurde nur in eine Richtung angefahren und von den Fahrgästen meist zum Aussteigen genutzt. Als Ersatz lasse die BVG nun den X 10 an einer zusätzlichen Stelle halten, so dass neben Am Birkenknick auch die Haltestelle Laehrstraße in beiden Richtungen angefahren wird, erklärte Huwe. Zwischen den beiden Haltestelle liegen nun 556 Meter Abstand. Zwar habe sich für einige Anwohner dadurch der Fußweg verlängert, aber nur auf maximal 300 Meter. Eine weitere Haltestelle hielt Huwe dort für nicht nötig.

Das sah eine Anwohnerin des Nieritzweges, die zur Sitzung gekommen war anders. Viele Anwohner müssten oft weit in die anliegenden Straßen hineinlaufen, häufig bepackt mit schweren Einkaufstaschen, berichtete sie. Durch den Wegfall der Haltestelle Türcksteinweg müsste unnötig viel Weg zurückgelegt werden. Zudem sei der Abstand zwischen Am Birkenknick und Laehrstraße fast doppelt so groß wie zwischen anderen ähnlichen Haltestellen, so die Anwohnerin, die das sogar ausgemessen hatte.

Huwe wies auf die zusätzlichen Kosten hin, die es verursachen würde, die Haltestelle wieder in den Fahrplan aufzunehmen. Geld, das an anderen Stellen verwendet werden könnte – etwa für die Verlängerung der Linie 285 zum Waldfriedhof. Von Letzterem würden mehr Menschen profitieren, warf Norbert Buchta (SPD) ein. Auch andere Ausschussmitglieder, vor allem aus den Reihen der CDU, konnten der Diskussion um die 300 Meter nur wenig abgewinnen. Trotzdem schlug der Ausschussvorsitzende Uwe Köhne (Grüne), dass die BVG prüfen soll, ob die der Türcksteinweg nicht wieder in Betrieb genommen werden kann.

Weitere Anregungen, die Huwe mitnahm, war zu überprüfen, wie eine bessere Anbindung zwischen den Bussen X 11 und 184 sowie in den Abendstunden zwischen S-Bahn und Bussen in Zehlendorf-Mitte geschaffen werden könne. Auch eine Idee von Dominic Stingl (SPD) nahm der BVG-ler mit. Er wird prüfen ob es möglich ist, dass aus dem Bus 186 eine M-Linie wird, wenn durch das Bauprojekt Parks Range Lichterfelde-Süd ab 2015 weitere Einwohner bekommt.

(go)