Foto: KiJuNa

Erst wurden Wände beschmiert und Scheiben eingeschlagen, dann eingebrochen, jetzt wieder Glas zerschlagen und Briefkästen zertreten – seit einem Jahr leidet das Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum (KiJuNa) in der Scheelestraße in Lichterfelde unter Vandalismus. Der letzte Vorfall ereignete sich am vergangenen Wochenende, 2./3. Dezember, und ist bereits der fünfte in diesem Jahr.

„Wir sind alle entsetzt und traurig, dass unser Haus zweimal in so kurzen Abständen beschädigt wurde“, sagte Kristoffer Baumann, Projektleiter des KiJuNa, nach dem zweiten Vandalismus-Fall im Mai. Damals haben Unbekannte mehrere Glastüren im Haus eingeschlagen. Nur einige Wochen zuvor wurden Wände im Außenbereich der Einrichtung mit Graffiti-Schmierereien verunstaltet.

Nach diesen beiden Vorfällen blieb das Haus einige Monate von weiteren Attacken „vorschont“, bis sich Unbekannte vor drei Wochen Zugang zum Gelände verschafften. Eine Tür zum Haus wurde gewaltsam geöffnet. Diesmal kamen die Täter auch ins Haus und erbeuteten neben Kleingeld auch einen Bluetooth-Lautsprecher, eine Digitalkamera und mehrere Walkie-Talkies. Für Baumann ist klar, dass hier „keine Profis“ am Werk waren. „Sie haben nur kleine Gegenstände mitgenommen. Und auch noch eine ‚Spenden-Flasche’, in der überwiegend Ein- und Zwei-Cent-Stücke drin waren. Einen Beamer haben sie dafür stehen lassen.“

Es sei auch nicht der finanzielle Schaden, der die Betreiber und die Besucher gleichermaßen treffe: „Wir als Team, ‚unsere’ Jugendlichen und deren Eltern sind nur noch wütend. Es ist unverständlich und nicht nachvollziehbar – was wollen die Täter damit bezwecken, indem sie eine Einrichtung attackieren, deren Ziel es ist, für Kinder und Jugendliche aus der Region da zu sein und ihnen ein tolles Freizeitprogramm anzubieten?“, sagt Baumann sichtlich über den Vorfall betrübt. Sollten die Täter selbst Besucher der Einrichtung sein, so würden sie sich „ins eigene Fleisch schneiden.“ Denn solche Aktionen können das Vertrauen zwischen den Mitarbeitern und den Jugendlichen nachhaltig belasten.

Foto: KiJuNa

Nach dem Einbruch Anfang November gab es nun zwei weitere Vandalismus-Fälle: Eine Woche später wurde ein Fenster der Einrichtung beschädigt, am vergangenen Wochenende wurde dieses zunächst „geflickte“ Fenster nun gänzlich zerschlagen. Außerdem wurden die Briefkästen der Einrichtung eingetreten. Sämtliche Fälle wurden durch den Träger der Einrichtung, Stadtteilzentrum Steglitz e.V., zur Anzeige gebracht. Doch alleine auf die Polizei verlässt sich das Kinder- und Jugendzentrum nicht: „Wie schon nach dem zweiten Vorfall, rufen wir nun erneut über alle unsere Kanäle eventuelle Zeugen dazu auf, sich zu melden.“ Wer etwas über die Vorfälle weiß, kann die Einrichtung direkt kontaktieren. Die Hinweise werden unter 030 75516739 oder per E-Mail baumann@stadtteilzentrum-steglitz.de entgegengenommen.

(eb)