„Lebenswerter Kranoldplatz“ stellt sich Euren Fragen

„Lebenswerter Kranoldplatz“ stellt sich Euren Fragen

v.l.n.r.: Sabine Moser, Andrea Kuner, Stephan Voß, Oliver Marraffa, Gabriele Lang, Foto: Initiative Lebenswerter Kranoldplatz

 

Götz M.: „Wenn der Kranoldplatz neugestaltet wird, dann sollte gleich die benötigte Leitungsinfrastruktur für die Marktstände geschaffen werden: Wasser und Strom. Gut wäre auch ne Citytoilette, die ja auch sonst genutzt werden kann.“ => WAS IST DA DIESBEZÜGLICH IN PLANUNG?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Mit konkreten Planungen für die Umgestaltung des Kranoldplatzes haben wir uns bislang nicht beschäftigt. Dafür müsste es erst einmal einen Beschluss der BVV zur Umgestaltung des Platzes – und wie wir finden auch seiner Umgebung – geben. Dass bei der Umgestaltung an eine den Bedarfen der Markthändler*innen angepasste Leitungsinfrastruktur für Wasser und Strom gedacht wird, ist sicherlich eine gute Idee und sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Was die Citytoilette betrifft, so gibt es bereits eine solche in der Nähe des Kranoldplatzes in der Brauerstr. Ob hier ein weiterer Bedarf an öffentlich zugänglichen Toiletten besteht, hängt von den konkreten Planungen für die Umgestaltung des Platzes ab.

Götz M.: „Ich möchte vor allem eins: Den Markt so erhalten wie er ist. Meiner Ansicht nach wäre es dessen Ende, wenn vor allem die Händlerinnen und Händler mit großem Stand verdrängt würden. Dies sind die beiden Blumenstände, Fleisch, Fisch und Huhn, der Bäcker, die beiden Feinkoststände, der zentrale Obst- und Gemüsestand, der Käsestand. Auch für den Currywurst-Truck wird es schwierig werden, dort zu rangieren.“ => WIE KÖNNEN SIE EINWOHNER MIT DIESEN ZWEIFELN VON IHRER INITIATIVE ÜBERZEUGEN?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Die Vision eines umgestalteten Kranoldplatzes unserer Initiative Lebenswerter Kranoldplatz geht davon aus, dass der Kranoldmarkt nicht nur erhalten bleibt, sondern erweitert wird. Dies soll dadurch geschehen, dass die südlich des Platzes verlaufende Straße Kranoldplatz und der östlich am Kranoldplatz verlaufende Teil der Ferdinandstr. für den motorisierten Individualverkehr geschlossen werden und in der Höhe an den Kranoldplatz angepasst werden. Auf diese Weise wird die Fläche des Kranoldplatzes vergrößert und es entsteht mehr Platz für Markstände als bisher, auch dann, wenn schattenspendende Bäume oder beispielsweise Segeltuchkonstruktionen oder Ähnliches auf dem Platz angeordnet werden. Darüber hinaus besteht so auch die Chance, das Angebot auf dem Kranoldmarkt nicht nur zu erhalten, sondern noch vielfältiger zu gestalten und auch dafür zu sorgen, dass man sich z.B. bei einem Kaffee auf dem Markt mit Freunden und Bekannten treffen und auch setzen kann.

Illustration: Oliver Marraffa

Cornelia S.: „Zur Wahrheit gehört auch, dass Bäume und Bänke auf dem Platz und der Markt in der heutigen Form leider nicht kompatibel sind. Die Händler können insbesondere mit den großen Kühlwagen dazwischen kaum rangieren. Und gerade Fleisch, Fisch u Käse machen einen guten Teil der Attraktivität des Marktes aus.“ => WIE KÖNNEN BÄUME UND BÄNKE MIT DEM MARKTHANDEL IN EINKLANG GEBRACHT WERDEN?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Wie gesagt, geht unsere Vision des zukünftigen Kranoldmarktes davon aus, dass der Markt nicht nur erhalten, sondern dass er erweitert wird. Dies schließt natürlich ein, dass es auch weiterhin den Verkauf von Fleisch, Fisch und Käse geben wird. Wer den Markt kennt, weiß wahrscheinlich, dass von den vielen Kühlwagen nur zwei besonders groß sind. Dort wird zum einen Fisch und zum anderen Geflügel verkauft. Die anderen Kühlwagen sind eher kleine Modelle. Wir gehen davon aus, dass in einem Planungsprozess die Anforderungen an Rangierfläche sowie die Wünsche nach Schattenspendern und Sitzgelegenheiten von versierten Fachplanern in Einklang miteinander gebracht werden können. Dass das geht, sieht man ja auf dem Hermann-Ehlers-Platz.

Astrid H.: Der Markt wird nicht mehr in alter Form bestehen bleiben. So sieht’s nämlich aus. Leider denkt die Initiative nur an Schönwetter. Wer nutzt denn ne Parkbank im Winter? Niemand. Aber wer schlendert auch im Winter gerne über den Markt und kauft frische regionale Produkte und trifft Nachbarn und Freunde? Eine Menge Leute. Der Markt existiert seit über 100 Jahren. Und dann kommt so ne tolle Umweltinitiative und will ne Grünfläche aus dem Areal machen. So was kann nur aufregen.“ => WAS SAGEN SIE ZU DIESEN SORGEN?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Wir stellen uns einen städtischen öffentlichen Platz mit Aufenthaltsqualität vor, bestimmt keine Grünfläche. Dafür haben wir den Marienplatz und den Oberhofer Platz in der Nähe. Die Neugestaltung des Platzes wird sowohl die Marktnutzung als auch andere Nutzungen – ob Sommer oder Winter – zulassen und so eine große Bereicherung für unseren Kiez werden.

Astrid H.: Die Parkplatzsituation ist absolute Augenwischerei. Die Leute haben sich einfach damit arrangiert, dass Mittwoch und Samstag den halben Tag Markt ist. Insbesondere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen benötigen Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Geschäft und Arzt an den anderen Tagen. Der Markt ist außerdem sehr beliebt. Traurig für viele Markt Händler, denen man ihre Lebensgrundlage nimmt.“ => WAS WIRD MIT DEN HÄNDLERN PASSIEREN? 

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Unsere Überlegungen zur Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung gehen davon aus, dass der Bezirk ein modernes Parkraumkonzept für das Zentrum von Lichterfelde Ost entwickelt. Dazu gehört auch, dass ausreichend Parkplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen vorhanden sind. Derzeit gibt es nur sehr wenige davon im öffentlichen Raum, einige mehr in den beiden Parkhäusern in unmittelbarer Nähe zum Kranoldplatz. Solche Plätze müssen jedoch nicht auf dem Kranoldplatz geschaffen werden – es gibt sie dort auch heute nicht, sondern es könnten zusätzliche Plätze im Oberhofer Weg, in der Brauerstr. und auch neue in der Ferdinandstr. geschaffen werden. Die derzeit vorhandenen Parkplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in den Parkhäusern in der Ferdinandstr. und im LIO sind darüber hinaus nicht ausgelastet, bei Bedarf könnten dort sicherlich noch mehr geschaffen werden. Die Strecken von diesen Parkplätzen zum Kranoldplatz kann man innerhalb von 2 bis 3 Minuten zurücklegen. Das halten wir für zumutbar. Unsere Vision des umgestalteten Kranoldplatzes sieht auch vor, dass Menschen mit motorisierten Fahrzeugen zu Praxen am Kranoldplatz gebracht werden können, wenn dies aufgrund ihrer Mobilitätseinschränkungen tatsächlich notwendig ist. Dies kann über entsprechende Ausnahmegenehmigungen geregelt werden.

Was die Markthändler*innen angeht, sind diese von der Frage, ob der Kranoldplatz an Nichtmarkttagen Parkplatz ist oder nicht, gar nicht betroffen: Mittwochs und samstags darf dann sowieso niemand auf dem Kranoldplatz parken.

Und was die Geschäfte rund um den Platz angeht, ist gar nicht ausgemacht, dass sie nicht von der Umgestaltung des Platzes zu einem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität sogar profitieren. Untersuchungen haben ergeben, dass Fußgänger*innen, Fahrradfahrer*innen und Nutzer*innen des ÖPNV mehr Geld für den Einzelhandel bringen als Autofahrer*innen.

Ein attraktiver und über die Ortsgrenze für seine Aufenthalts- und Einkaufsqualität bekannter Kranoldplatz wird darüber hinaus nicht nur an Markttagen, sondern auch sonst viele Besucher*innen anziehen und dazu beitragen, dass die Läden brummen und dass seit längerem zunehmender Leerstand und die ebenfalls schon länger zu beobachtende abnehmende Qualität des Angebots rund um den Kranoldplatz gestoppt werden. Dadurch wird sich in Lichterfelde Ost wieder ein lebendiges Zentrum für alle entwickeln können.

Astrid H.: „Es gibt in der Umgebung genug Grünfläche mit genügend Bänken. Die Menschen wollen arbeiten, einkaufen gehen und ihre täglichen Dinge wie Apotheke und Ärzte erledigen. Wenn man Park will, gibt’s genügend Möglichkeiten wie Lilienthal -, Bäkepark oder Grenzstreifen.“ => WOZU EIN WEITERER GRÜNPARK?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Es geht uns gar nicht darum, aus dem Kranoldplatz eine Grünfläche zu machen. Es geht nicht um einen Park, sondern um einen attraktiven städtischen Platz und Marktplatz.

Volker H.: „Ich bin dafür, dass alles so bleibt wie es ist. Es wurden 500 Postkarten geschrieben, welche für den Umbau sind. Es wurde nicht gefragt, wer den Platz so belassen möchte, wie er ist. Man schreibt ‚ein Ort zum Verweilen‘. Leider fährt dort im 5-Min.-Takt die Feuerwehr und die Polizei mit Blaulicht, Autos, Busse und die Bahn vorbei. Das lässt mich ahnen, dass sehr wenige Anrainer die Karten verschickt haben, wer prüft die Gültigkeit dieser Karten?“ => WIE WIRD DIE GÜLTIGKEIT GEPRÜFT?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Die 500 Postkarten, die wir an die Mitarbeiter*in der Bezirksbürgermeisterin Frau Schellenberg und an die des Stadtrates Herrn Aykal und an Herrn Stadtrat Karnetzki übergeben haben, geben die Meinungsäußerungen derer wider, die die Karten im Rahmen des Events KRANOLDplatziertsichneu geschrieben haben. Andere haben die Postkarten selbst in den Briefkasten geworfen und an die Bezirksbürgermeisterin und/oder die Stadträte geschrieben, wie uns auf dem Bezirksamt mitgeteilt wurde. Die Gültigkeit dieser Postkarten bedarf keiner Überprüfung.

Dass am Kranoldplatz alle 5 Minuten die Feuerwehr bzw. die Polizei mit Blaulicht vorbei fährt, mag Herr Herd so empfinden, der Realität entspricht es nicht. Der Verkehrslärm ist tatsächlich ein Problem, das durch eine Drosselung der Geschwindigkeit der Fahrzeuge zwischen Morgensternstraße und Lorenzstraße deutlich entschärft werden könnte. Das würde auch eine Verbesserung der Luft mit sich bringen. Wenn man sich am Platz und rundherum umschaut, stellt man mit einigem Erstaunen fest, dass schon jetzt, vor jeder Neugestaltung des Platzes und seiner Umgebung, z.B. bei Iwan und auch im Eiscafe auf der anderen Seite des Platzes Menschen draußen sitzen und ihre Getränke oder ihr Eis genießen. Offenbar gibt es ein starkes Bedürfnis, am Kranoldplatz auch zu Verweilen.

Volker H.: Mein Vater der dort wohnt, möchte nicht, dass der Platz verändert wird, da er auch in der Mobilität eingeschränkt ist, benötigt er diesen Parkplatz um zur Apotheke oder zum Arzt zu kommen. Von der Bahn wird hier Park and Ride angeboten. Viele Rand-Berliner benutzen die knappe Parkplatz Situation in den Seitenstraßen, so dass dort wohnhafte Bürger erst spät abends einen Parkplatz bekommen. Leider wird hiermit auch einer der schönsten Wochenmärkte zerstört im Bezirk zerstört. => WAS SAGEN SIE ZU DER ANGST, DASS DER MARKT ZERSTÖRT WIRD?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: Wir treten nicht nur für den Erhalt des Kranoldmarktes ein, sondern für seine Erweiterung. Zur Frage der Parkplatzsituation für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen haben wir bereits weiter oben Stellung genommen. Für die angeblich vielen Parkplatz suchenden Randbewohner*innen Berlins und alle anderen Autofahrer*innen stehen im LIO und im Parkhaus Ferdinandstr. an Werktagen, ob Markt ist oder nicht, täglich durchschnittlich rund 200 freie Parkplätze zur Verfügung. Wir halten es für sinnvoll, dass diese vorhandenen Parkplätze statt leer zu stehen, genutzt werden.

Illustration: Oliver Marraffa

Janine R.: „Schöne Idee, nur wo wird es den Ausgleich der dann wegfallenden Parkplätze geben? Ist jetzt schon an den Markttagen für die Anwohner:innen ein großes Problem.“ => WO KOMMT ES ZUM AUSGLEICH DER WEGFALLENDEN PARKPLÄTZE?

Initiative Lebenswerter Kranoldkiez: In unmittelbarer Nähe zum Kranoldplatz stehen Parkplätze, die im Übrigen alle über Fahrstühle bequem zu erreichen sind, in ausreichender Zahl zur Verfügung. Es bedarf gar keines Ausgleiches für wegfallende Parkplätze. Die Parkplätze in den Parkhäusern in der Ferdinandstr. und im LIO sind zu Fuß gerade mal eine bzw. zwei-drei Minuten vom Kranoldplatz entfernt. Das halten wir, wie gesagt, für zumutbar.

Und zum Schluss noch ein Hinweis für alle diejenigen, denen das Parken in den Parkhäusern rund um den Kranoldplatz zu teuer erscheint, wenn sie für 2 Stunden Parken – länger darf man auf dem Kranoldplatz nicht stehen – 3 Euro zahlen müssen und dass auch nur, wenn sie nicht in den Geschäften einkaufen, die einen Teil der Parkgebühren übernehmen würden.

In Wien z.B. gilt seit März 2022 die flächendeckende Kurzparkzone. Parken ist seitdem in ganz Wien kostenpflichtig. Ein Parkschein kostet 1,10 Euro für eine halbe Stunde, die Höchstparkdauer beträgt 2 Stunden oder man hat ein Parkpickerl, das es nur für die Bewohner*innen der einzelnen Bezirke Wiens gibt und diese berechtigt, gegen Gebühr in ihrem eigenen Wohnbezirk zu parken. Allein die Parkometerabgabe für das Parkpickerl beträgt 10 Euro pro Monat zuzüglich Verwaltungsabgabe. Für die Ausstellung des Pickerl und dessen Verlängerung fallen zusätzliche Gebühren an.

Auch in Paris müssen Anwohner*innen für das Parken in ihrem Wohnbezirk Gebühren entrichten. Und das Parken auf der Straße, sofern man denn dort einen Parkplatz findet, kostet in Paris montags bis samstags zwischen 9 Uhr und 20 Uhr entweder 6 Euro pro Stunde (in den inneren Bezirken) oder 4 Euro die Stunde (in den äußeren Bezirken) und ist zusätzlich auf 2 Stunden begrenzt.

Da sind dann doch zwei Stunden Parken für maximal 3 € im Lichterfelder Parkhaus vergleichsweise preiswert.

Helfen Sie mit, dass der Kranoldplatz wieder zu unserer lebenswerten Mitte wird.

Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen oder bei uns mitmachen möchten.

Weitere Informationen: www.lebenswerterkranoldplatz.de

KONTAKT: info@lebenswerterkranoldplatz.de

 


V.i.S.d.P.: Stephan Voß
Ferdinandstr. 23a
 12209 Berlin

 

 

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