Isabella Gräser setzte sich in ihrem Bild "Lucretia vs IrIs 2.0" mit dem Thema Zeit und Vergänglichkeit auseinander.

Nachdenklich, aber auch ironisch und mit vielfältigen künstlerischen Techniken setzen sich 25 junge Künstler in Schwartzschen Villa in Steglitz mit dem Thema Zeit auseinander. „Vom Vergehen – Reflexionen über die Zeitlichkeit“ heißt die jurierte Themenausstellung, die seit Mittwoch zu sehen ist. Beworben hatten sich 182 Künstler für die Schau, die bis zum 31. Januar 2016 in der Schwartzschen Villa zu sehen ist:

Ein Leben vergeht, die Jahreszeiten vergehen, Material verändert sich, Bücher thematisieren das Vergehen der Zeit, ein Schatten wird fixiert, eine Zeichnung hält einen flüchtigen Moment fest, eine temporäre Zeltstadt für Flüchtlinge wird markiert, ein Zeitungsfoto aus Abu Ghraib in Porzellan festgehalten und damit der Vergänglichkeit enthoben, der Partisaninnen-Heldinnenstatus jugoslawischer Frauen vergeht, die Erinnerung an den Flugzeugabsturz in Smolensk verblasst, scheinbar unscharfe Fotos erinnern an die frühe Fotografie, ein Mann geht auf der Stelle, ein anderer dokumentiert seinen Alterungsprozess anhand medizinischer Messdaten, eine Frau auf einem alten Gemälde mutiert zu einer anderen Person, kleine Figuren suchen Vergangenes in der Erde, eine Frau malt sich im Lauf der Jahre immer wieder selbst, das Kommen und Gehen an einer Straßenkreuzung und ein Treffen in einer alten Halle zeigen beiläufiges Zeitvergehen, aus Satina wird Vanitas, geduldig malt eine Künstlerin auf einem Boden, eine Frau sitzt ermattet am Tisch, wieviel Zeit vergeht bei einem Wimpernschlag, ein Reifen rollt auf dem zugefrorenen Landwehrkanal: Wenn das Eis schmilzt, wird er untergehen.