Künstler: Harald Birck / Foto: Dan Penschuk [FEINDESIGN]

Am Sonntag, den 1. Oktober um 19 Uhr wird in der Lichterfelder Petrus-Kirche, Oberhofer Platz, 12209 Berlin, eine Ausstellung mit Skulpturen und grafischen Arbeiten zu Martin Luther eröffnet. Der Maler und Bildhauer Harald Birck hat eine Vielzahl von Plastiken und Skizzen zu dem Reformator erarbeitet. Bis Dezember 2017 wird eine Ausstellung dieser Werke an verschiedenen Orten Deutschlands gezeigt. In der Petrus-Kirche wird die Schau von Diskussionsveranstaltungen, Filmabenden und Konzerten begleitet.

Ausgangspunkt für Bircks Arbeiten zu Luther war ein Auftrag für eine große Luther-Bronzefigur 2009, die der Künstler für das Foyer des Wittenberger Luther-Hotels gestalten sollte. „Meine Grundidee war, den späten Luther darzustellen. Den Luther, der auch schon unter Depressionen litt, der angeknackst war, vollbeleibt, gealtert“, sagt Harald Birck in einem Gespräch mit Pfarrer Roland Wicher. Das jetzt in der Ausstellung gezeigte Werk umfasst Vorarbeiten zur Wittenberger Statue, Kleinskulpturen, Zeichnungen und Studien. Birck versuchte, sich durch diese Arbeiten der Gestik, dem Ausdruck, den verschiedenen Lebensabschnitten Luthers und seinem Alterungsprozess zu nähern. Er wollte einen Luther für die heutige Zeit schaffen, einen, der Reibung erzeugt.

Als Künstler sucht Birck nach den Hintergründen und Möglichkeiten, die in einer Persönlichkeit angelegt sind. Wo er Wesenszüge in Menschen fand, die seiner Interpretation von Aspekten Luthers nahekommen, hat er sie als Modell verwendet. So zeigt er Perspektiven auf den Reformator aus Begegnungen mit Menschen von heute. Ein Beispiel dafür ist die Zeichnung „Luther als Torwart“.

Daneben spielt das Raue in der Materialität der Birckschen Skulpturen eine große Rolle. Für ihn ist die raue Oberfläche eine Sprache an sich. „Je nach Perspektive und Beleuchtung gibt die Figur mehr von sich preis und gerät in Bewegung. Es entsteht ein zweiter Inhalt. Wäre die Figur glatt, bliebe man in der ersten Wahrnehmung haften“, sagt er. Das Ergebnis ist der Blick auf einen zutiefst menschlichen Luther.

Harald Birck ist neben der Eröffnung am 6., 13. und 19. Oktober jeweils von 16 bis 18 Uhr persönlich vor Ort und kommt mit Besuchern ins Gespräch.

Die Ausstellung in der Petrus-Kirche ist bis zum 31. Oktober zu folgenden Zeiten geöffnet:

  • Montag 20-22 Uhr
  • Dienstag 16-18 Uhr
  • Mittwoch 10-13 Uhr
  • Donnerstag 16-18 Uhr
  • Freitag 16-18 Uhr (außer Freitag 20. Oktober)
  • Samstag 10-13 Uhr

(sn)