Der Park Glienicke wird 200 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums wird an Peter Joseph Linné und sein Werk erinnert. Foto: Kulturmanagement-Berlin

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Parks Glienicke im Berliner Südwesten erinnert der Bezirk Steglitz-Zehlendorf gemeinsam mit dem Regionalmanagement Berlin Südwest und zahlreichen Kooperationspartnern an den Königlich-Preußischen Gartendirektor Peter Joseph Lenné.

Lenné ist ein wesentlicher Gestalter der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft. 1816 wird er zunächst von Karl August Fürst von Hardenberg und später von Prinz Carl von Preußen beauftragt, den Park Glienicke landschaftsgärtnerisch zu gestalten. In Glienicke arbeitet Lenné zum ersten Mal mit Karl Friedrich Schinkel zusammen. Beide werden in den Folgejahren Berlin, Potsdam und große Teile der umgebenden Havellandschaft entscheidend prägen.

Der 90 Hektar große Landschaftspark Glienicke unmittelbar an der gleichnamigen Brücke gehört mit dem Jagdschlosspark Glienicke und der Pfaueninsel, ebenfalls von Lenné umgestaltet, neben den Potsdamer Gärten zum UNESCO-Welterbe Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin.

Mit mehr als  30 Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder sollen 2016 der Gartenkünstler und Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné und sein Werk bekannter gemacht werden. Das Jubiläumsjahr beginnt mit einer festlichen Matinee im Schloss Glienicke am 23. Januar, dem 150. Todestag Lennés. Festredner ist Professor Dr. Michael Rohde, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Lenné-Führungen im Park Glienicke, Vorträge und Gespräche über Lenné und sein Wirken in Berlin und Potsdam bereichern das Programm. Im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz gibt es Einblicke in Lennésche Original-Dokumente, in der Königlichen Gartenakademie Antworten auf die wichtigsten Fragen im Gartenjahr, in der Peter-Lenné-Schule Berlin Ratschläge über „Rosen in Gesellschaft“ und in der ehemaligen Königlichen Gärtnerlehranstalt ein gemeinsames Programm für Kinder und Erwachsene. Mitmach-Garten-Aktionen und Lesungen für Kinder im Botanischen Garten, die Film-Premiere „Glienicke, mein Augapfel“ am 7. Juni und ein Park-Konzert am 16. Juli im Park Glienicke runden das Programm ab. Den Abschluss des Lenné-Jahres bildet der Festakt mit der Verleihung der Peter-Joseph-Lenné-Preise des Landes Berlin am 25. November in der Akademie der Künste.

Für das Jubiläumsjahr ist eine Lenné-Internetseite entwickelt worden mit Informationen über Lenné, Lenné-Orte in Berlin sowie regionale und überregionale Lenné-Initiativen. Am 23. Januar wird die Lenné-App vorgestellt, die dann im App Store und im Google Play Store zum freien Download zur Verfügung steht. Die extra für das Jubiläum von der Berliner Agentur COMM entwickelte App mit Multimedia-Führung durch den Park Glienicke soll in den nächsten Jahren zu einem umfassenden Lenné-Führer ausgebaut werden.

Mehr Informationen über das Programm enthält der Flyer „Glienicke, mein Augapfel  –  Peter Joseph Lenné 2016,  200 Jahre Park Glienicke“, der auch als Download unter www.peter-joseph-lenne.de zur Verfügung steht. Schirmherrin des Lenné-Jahres 2016 ist Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerium für   Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Begrüßt wird die Initiative anlässlich des 200. Jubiläums vom Verein Weltkulturerbe Glienicke. „Nach dem Tod seines Auftragsgebers Prinz Carl von Preußen begann der langsame Verfall dieses Kleinods im Südwesten Berlins. Leider ist er immer noch nicht aufgehalten; in Unkenntnis der Bedeutung des Welterbes wurde ein Teil der Wege gegen alle gestalterische Vernunft asphaltiert. Mangelndes Interesse und fehlende ‚Zuständigkeit‘ der verschiedenen Verwaltungen tragen zum sichtbaren Verfall der Gebäude bei“, klagt Karin Berning, die erste Vereinsvorsitzende. Durch die Veranstaltungen werden dem Weltkulturerbe sein „angemessener Platz im Bewusstsein des Bezirks und der Stadt“ gegeben. Der Verein hofft, dass seine Bemühungen um den Erhalt des Weltkulturerbes weitere Unterstützung bekommt und der Park mit seinen Gebäuden durch zusätzliche finanzielle Mittel und denkmalgerechter Expertise in neuem Glanz ersteht.

(sn)