„Bewegst Du dich schon, oder staust Du noch?“ – das ist der Leitspruch der Kiezinitiative Steglitz (KiS), die sich für weniger Lärm, Abgase und Feinstaub und damit für mehr Lebensqualität in ihrem Kiez rund um die Schloßstraße einsetzt.
Gegründet hat sich der Verein im September 2011. Die Idee geht auf Anwohner Steffen Philipp zurück. Er hatte einfach genug vom Feinstaub und Lärm. Deshalb legte er Flyer aus, erzählt Alexander Böhmer, eines von sieben Gründungsmitgliedern des Vereins.
Es gibt viele Fragen, Anliegen und Sorgen, die die Männer und Frauen beschäftigt. Grund dafür ist in großem Maße der Straßenverkehr.
Thema Abgase und Feinstaub: „Die Schildhornstraße ist enorm belastet, seit die Einkaufszentren wie Pilze aus dem Boden schießen“, sagt Böhmer. Denn eine vernünftige Lösung für den Individualverkehr fehle, das Parkleitsystem sei mangelhaft. Zudem würden viele Autofahrer mit ihrem Fahrzeug zwischen den Shoppingcentern hin- und herfahren. Eine zusätzliche Belastung für die Anwohner. Um dies zu reduzieren, hätte Böhmer sogar eine Idee. Warum können Autofahrer ihr Parkhausticket nicht als Fahrschein für Bus und U-Bahn auf der Schloßstraße nutzen?
Die Messstation für Feinstaub an der Schildhornstraße liefere zwar Zahlen, doch es fehlten die Konsequenzen, beklagt die Initiative weiter. Eigentlich müsste die Straße regelmäßig gesperrt werden, weil die Belastung so hoch sei. „Sind die Bürger das nicht wert?“, fragt Böhmer. Und er fragt noch mehr. Etwa, warum die Umweltzone nur innerhalb des S-Bahnringes gelte. „Sind wir Menschen zweiter Klasse?“
Thema Parkplätze: „Unsere Vision ist, dass die Bürgersteige wieder den Bürgern gehören und nicht den Autos“, verweistt Böhmer vor allem auf die Grunewaldstraße. Dort parken die Autos auf den Gehwegen. Die Fußgänger – darunter auch Kita-Gruppen – „zwängen sich durch die parkenden Autos“, moniert der BI-ler. Das belastet Mensch – und Material. Die Bürgersteige seien stark beansprucht, würden aber nur mäßig instand gesetzt. So seien etwa in der Rothenburgstraße die Löcher einfach nur aufgefüllt worden, aber so, dass große Unterschiede in der Oberfläche entstanden sind. In den Senken sammele sich regelmäßig das Wasser und im Winter das Eis. „Warum wird das nicht vernünftig gemacht?“, will Böhmer wissen.
Thema öffentlicher Nahverkehr: Das sei zwar die Alternative, werde von der BVG aber nicht immer gut gemacht. So hätten die Verkehrsbetriebe wieder große Doppeldeckerbusse gekauft. „Das sind die größten Dreckschleudern und Lärmverursacher“ betont Böhmer. Dem sind auch viele nächtliche Busse ein Dorn im Auge – die, die fast leer durch die Gegend fahren.
Isoliert arbeiten will die KiS nicht. So arbeitet sie derzeit mit der Technischen Universität (TU), Fachbereich Integrierte Verkehrsplanung, zusammen. Gezielte Interviews zur Mobilität in der Lepsius-, Schildhorn- und den angrenzenden Straßen habe es schon gegeben, nun folgt eine groß angelegte Online-Befragung. Sie soll Aufschluss darüber geben, wie die Anwohner die Situation sehen, was sie sich wünschen. Zudem will die KiS sich mit der Initiative austauschen, die sich für den Rückbau der Brücke am Breitenbachplatz stark macht.
Auch Aktionen plant der Verein. So soll Mitte August eine Unterschriftenaktion für Tempo 30 auf der Lepsius- und der Grunewaldstraße sowie für eine Verlängerung des Fahrradstreifens an der Grunewaldstraße starten. An vier Wochenenden wollen die Aktivisten kontinuierlich Unterschriften sammeln. Zudem planen sie für Ende Oktober/Anfang November einen Runden Tisch, zu dem sie Mitglieder des Berliner Senats, Bezirksverordnete von Steglitz-Zehlendorf aber auch Vertreter von BVG und S-Bahn einladen, um mit ihnen über ihre Anliegen zu diskutieren.
Natürlich sucht der Verein auch noch mehr Mitstreiter, Sympathisanten und Spender. Wer mehr wissen will über die Initiative kann sich unter www.kis-steglitz.de informieren.
(go)
Durch das Anlegen des Fahrradweges zwischen Paulsenstraße und Markelstraße werden 50.000 € Steuergelder verschwendet die man z.B. in Kitas und der Schulspeisung hätte wesentlich besser anlegen können. Hier wird uns immer suggeriert „es sei kein Geld vorhanden“. Die Radfahrer rasen schon jetzt auf den Gehwegen und das wird sich durch den Fahrradweg nicht ändern. Ältere Bürger, Mütter mit Kleinkindern und Hundebesitzer mußten bisher ständig zur Seite springen, da die Fahrradfahrer alles für sich einnehmen. Die Markelstraße ab Gritznerstraße hat Holperpflaster auf der Straße, somit können wir davon ausgehen, das die Radfahrer weiterhin auf den Bürgersteigen rasen. Verkehrsregeln gelten anscheinend für Radfahrer nicht. Wir sind gespannt, wann der erste Radfahrer beim überqueren der Paulsenstraße zu Schaden kommt, denn wie bereits gesagt, Radfahrer achten nicht auf den umfahrenden Verkehr. Ferner wird der Erholungswert unsere Spitzwiese durch das Abtrennen eines großen Teils des Rasens gemindert. Die älteren Herrschaften werden dann immer umringt sein von Fahrradrasern. Danke!!!
Sehr geehrte(r) Herr / Frau Schröter,
die Kritik können wir nur weitergeben, da wir mit diesem Vorhaben nix zu tun haben. Wir haben uns die Situation vor Ort angeschaut und finden die Zerschneidung des kleinen Parks auch nicht gut!
Gleichwohl setzen wir uns derzeit für einen Fahrradstreifen in der Schildhornstraße und in der Grunewaldstraße ein, damit insbesondere Kinder mit dem Fahrrad nicht mehr auf dem ‚Gehweg fahren müssen.
Wir finden es auch nicht schön, dass viele Radfahrer auf die Gehwege ausweichen; der Grund ist aber nicht um Fußgänger zu ärgern, sonder die extreme Unsicherheit wenn man z.B. auf der Schildhornstraße neben den Fahrzeugen Rad fährt. Viele Autofahrer halten nicht den Mindestabstand von 1,50m ein. Wir fordern mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer.