Unter einem Wetterschutzdach wird das Café der Schottenburg vor Regen geschützt. Foto: Gogol

Eigentlich sollte nur ein Teil des Daches der Jugendfreizeiteinrichtung Schottenburg saniert werden, nun sind Küche und Café dort unbenutzbar. Wie konnte das geschehen, wollte Uwe Köhne (Grüne) von Bezirksstadtrat Michael Karnetzki (SPD) wissen und stellte dazu eine Kleine Anfrage.

Erst spät im Jahr sei die Entscheidung für die Sanierung der Einrichtung gefällt worden, erklärte Karnetztki. Trotzdem muss sie noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Und so begannen die Dacharbeiten erst im Herbst, also zu einer Zeit, wie Karnetzki zugab, in der man mit Stürmen und Regen rechnen muss. Beides trat dann auch ein. Am Wochenende 26./27. Oktober fegte ein Sturm über Zehlendorf hinweg und nahm die provisorische Sicherung des Daches mit. Das eindringende Regenwasser schädigte Wände, Mobiliar und technische Geräte. Die betroffenen Räume sind unbenutzbar. Wie hoch die Kosten sind, die nun zusätzlich auf den Bezirk zukommen, konnte Karnetzki noch nicht sagen. Das Bezirksamt sei der Ansicht, dass die ausführende Baufirma für den Schaden geradestehen müsse, diese weise die Ansprüche allerdings zurück, so dass der Bezirksstadtrat davon ausgeht, dass es zu einem Rechtsstreit kommen wird.

Derweil schützt ein Wetterschutzdach das Gebäude. Weitere Untersuchungen durch einen Sachverständigen hätten zudem ergeben, dass neben dem bereits bekannten Asbest weitere krebserregende Stoffe im Dämmmaterial zu finden sind, es gebe Schimmelbefall und einen extremen Pilzgeruch. Dies käme zu den ohnehin geplanten Arbeiten – Entfernen von Asbest und Schimmel sowie die Kellertrockenlegung – hinzu. Sobald die Wände getrocknet sind, sollen die Arbeiten weitergehen. Von einem Baustopp über die Wintermonate geht Karnetzki nicht aus. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Sanierung, für die 140.000 Euro veranschlagt waren, bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. Dem Vorwurf, dass die Einrichtung nicht rechtzeitig über die Baumaßnahme informiert worden sei, wies der Bezirksstadtrat zurück.

(go)