Tempo 30 – das fordern Eltern und Anwohner für die Sicherheit der Kinder. Fotos: Gogol

„Es wird Zeit, allerhöchste Zeit“ – rund 60 Kinder, Mütter, Väter und Anwohner zogen am Donnerstag mit Schildern, Trommeln und Trillerpfeifen über den Hindenburgdamm. Sie demonstrierten für eine 30-Zone auf der vielbefahrenen Straße zwischen den Einmündungen Moltke- und Bäkestraße.

„Wir tun das hier für die Sicherheit der Kinder“, sagte Anwohnerin und Mitorganisatorin Ramona Bienlein. Viele Unfälle gebe es hier, erst vor ein paar Tagen wurde ein Junge angefahren, berichtete sie. Zwar seien auf der Strecke 50 Kilometer pro Stunde erlaubt, die meisten Autofahrer seien aber schneller unterwegs, so ihre Beobachtung. Als Anwohnerin könne sie täglich sehen, wie junge Mütter, die ihre Kinder zur Kita bringen, kämpfen müssen, um die Straße passieren zu können. Und es gibt nicht nur eine Kita. In der Umgebung sind gleich vier davon zu finden, eine Schule ist nicht weit entfernt, ebenso ein Altersheim. Und natürlich auch die Kirchengemeinde, von der aus der kleine Trupp loszog.

Im Mai habe man das Anliegen der Bezirksverordnetenversammlung vorgetragen, erzählte Bienlein. Mit großem Erfolg. Doch zuständig ist nicht das Bezirk, sondern die Verkehrsleitplanung, von der es noch immer keine Antwort gebe. Den Senat und die Fraktionen habe man angeschrieben – bislang ohne Erfolg. Mit der Demonstration wolle sich die Bürgerinitiative mehr Gehör verschaffen. Nur das Wetter, bedauerte Bienlein, wollte nicht mitspielen. Bei strömendem Regen blieben viele Anwohner fern.

Nicht so Tina Vandenberg, die hofft, dass die Demonstration Wirkung zeigt. Ihre beiden Töchter gehen am Hindenburgdamm in die Kita. Täglich müsse sie erleben, wie die Autos daran vorbei rasen. „Ich habe Angst“, sagte auch Käthe Meudther. Ihr jüngster Sohn soll ab kommenden Jahr dort zur Kita gehen. Meudther wohnt im Tietzenweg, geht gern mit den Kindern am Teltowkanal spazieren, aber den Hindenburgdamm zu überqueren sei gefährlich. „Die beiden Kurven sind nicht einzusehen“, erzählte sie. „Es wäre schade, wenn erst etwas passieren muss“, ergänzt die junge Mutter.

(go)