Volker Herz, Foto: Baumann

Am kommenden Freitag ist der letzte Arbeitstag von Volker Herz. Nach 34 Jahren geht der Schulleiter der Mühlenau Grundschule in den (Un-)Ruhestand. In seiner Dienstzeit hat Herz in hohem Maße zur Entwicklung der Schule beigetragen.

Ein fähiger und vor allem sehr beliebter Schulleiter verlässt nun die Dahlemer Mühlenau Grundschule. 34 Jahre lang gestaltete er hier das Schulleben, vier Jahre als stellvertretende Schulleitung, 30 Jahre als Schulleiter. „Er war der Motor der steten pädagogischen Weiterentwicklung der Mühlenau-Grundschule“, sagt Karl Maurer, Geschäftsführer des Nachbarschaftshauses Wannseebahn e.V., ein Kooperationspartner der Schule. Zahlreiche Bauprojekte wie der Neubau der Sporthalle und die Renovierung des Wiesenbaus und Schulhorts brachte er gemeinsam mit anderen Partnern auf den Weg und blieb dran, bis diese umgesetzt wurden. Mit Beginn der Winterferien beginnt nun auch für Volker Herz die schulfreie Zeit.

Mit einem großen Programm haben 650 Schüler ihren Schulleiter in den Ruhestand verabschiedet. Es wurde gesungen, getanzt und geschauspielert. Reime wurden vorgetragen und ein selbstgebastelter Kalender wurde überreicht. Am beeindruckendsten war der sogenannte „Cup-Song“ You’re Gonna Miss Me, bei dem alle Schüler mitmachten und für Begeisterung in den Zuschauerreihen sorgten.

650 Schüler verabschiedeten den langjährigen Schulleiter Volker Herz am vergangenen Freitag in den Ruhestand. Foto: Baumann

Unter den Zuschauern waren neben Eltern auch viele ehemaligen Kollegen von Volker Herz. Selbst Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski war unter den Gästen, um den langjährigen Schulleiter zu verabschieden. In ihrer Rede lobte sie sein unermüdliches Engagement: „Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass Sie zuhause in diesem Sessel lange sitzen bleiben“, sagte sie und zeigte auf den Sessel, der extra für diesen Anlass auf der Bühne aufgestellt wurde. „Ich glaube, dass es für Sie eher in den Unruhestand geht.“ In den Jahren der Zusammenarbeit habe sie Herz als einen sehr engagierten Schulleiter erlebt – „als einen Schulleiter mit Herz, im wahrsten Sinne des Wortes“, spielte die Bürgermeisterin auf den Nachnamen des Rektors an. „Viele Schulreformen hat es in den vergangenen Jahren gegeben, und Sie, Herr Herz, haben sie nicht nur umgesetzt, sondern vor allem kindgerecht gemacht“ so Richter-Kotowski. „Und dafür sind wir Ihnen einen Dank schuldig“, beendete sie ihre Rede und überreichte dem Schulleiter unter anderem eine Flasche Wein aus der Weinbauanlage der Lichterfelder Max-von-Laue-Schule.

„Ich werde natürlich auch weiterhin engagiert bleiben“

„Eigentlich hätte ich schon vor 2,5 Jahren aufhören können“, erzählt Herz, „Doch damals war die Nachfolge noch nicht geregelt“. Also schob er seine Pensionierung zweimal auf. „Jetzt ist aber alles geregelt und ich kann beruhigt aufhören.“ Magdalena Ohlendorf übernimmt die Nachfolge. Sie war bereits vier Jahre als Konrektorin in der Mühlenau Grundschule tätig. „Das ist etwas, was man sich als Schulleiter wünscht – jemanden, der die Schule schon kennt und die gleiche Linie weiter führt“

„Natürlich ist es traurig. Wobei traurig nicht ganz das richtige Wort ist. Ich freue mich auch darauf, nicht mehr so gebunden zu sein. Keinen festen Zeitplan zu haben“, erzählt Herz und verspricht: „Ich werde natürlich auch weiterhin engagiert bleiben“. Es gäbe viele Möglichkeiten sich im schulischen Bereich einzubringen und genau das möchte er tun.

Die Mühlenau-Grundschule ist eine reguläre sechsjährige Grundschule mit circa 660 Schülern. Neben den „normalen“ Klassen gibt es Sonderpädagogische Förderklassen für Kinder mit Sprachproblemen und auch Integrationsklassen. Für so viele Schüler da zu sein, sieht der Schulleiter als eines seiner größten Erfolge. Außerdem zähle er sein Durchhaltevermögen zu seinen Stärken: „Vor allem was die baulichen Geschichten angeht, muss man immer am Ball bleiben. Ich habe nie aufgegeben und immer weitergemacht“, so Herz. „Es dauerte oft sehr lange, doch am Ende waren wir erfolgreich“, bezieht sich der Rektor auf den Bau der Sporthalle und den Erweiterungsbau der Schule.

In den letzten 30 Jahren habe sich außerdem die Rolle des Schulleiters sehr stark verändert. „Früher waren wir pädagogische Leiter, jetzt sind wir Manager“, sagt Volker Herz. Sein Erfolgsrezept liege wohl in der Fähigkeit, die neue Rolle anzunehmen. „Die Schule muss sich anpassen, sie kann nicht so bleiben wie vor 30 Jahren und das gilt auch für Schulleiter.“

Mit „Viel Glück und viel Segen“ und einem ohrenbetäubenden Applaus entließen die Schüler ihren Schulleiter in seinen neuen Lebensabschnitt.

(eb)