Petra Bill (Zweite von links) überreichte den symbolischen Scheck, über den sich Schulleiterin Marianne Friedrich, Susanne Piecha und Thomas Scholz freuten. Foto: Gogol

Die Zukunft der Schulbibliothek der Mercator-Grundschule ist sicher. Am Donnerstag überreichte Petra Bill vom Freundeskreis der Stadtbibliothek Steglitz-Zehlendorf der Schulbibliothek einen symbolischen Scheck in Höhe von 600 Euro. Die Zuwendung soll es nun jährlich geben, versprach sie. Bisher habe man die Bibliothek sporadisch unterstützt. Die jährliche Zuwendung soll der Einrichtung nun Sicherheit geben.

Über die Spende freut sich Susanne Piecha riesig. Seit zwölf Jahren arbeitet sie ehrenamtlich in der Schulbibliothek. „Es ist gut, eine sichere Einnahmequelle zu haben“, um Kleinigkeiten, wie eine Druckerpatrone kaufen, vor allem aber, um Aktionen wie den Bibliotheksführerschein anbieten zu können und den Bestand der Bibliothek zu erneuern. Aktueller Anlass für die Spende war der Austausch von Büchern in alter Rechtschreibung, der damit zügiger vorangehen soll, sagt Bill.

„Wir sind dankbar für die großzügige Unterstützung“, freut sich Schulleiterin Marianne Friedrich. Die Bibliothek habe sich zu einem festen Teil des schulischen Lebens entwickelt, Teile des Deutschunterrichtes finden dort statt, genauso wie die Leseförderung. Viele Kinder, die die Mercator-Schule besuchen, sprächen zuhause kein Deutsch, berichtet die Schulleiterin. Ihre Eltern lernten oft selbst erst die deutsche Sprache, könnten ihren Kindern also schlecht vorlesen. Anderen Eltern fehle die Zeit oder die Ruhe zum Vorlesen. In der Bibliothek nimmt man sich einmal in der Woche dafür die Zeit. „Für die Sprachentwicklung ist Lesen ungeheuer wichtig. Wir müssen Kindern früh Worte geben, damit sie später nicht wortlos sind“, sagt Friedrich, die sich die Schule ohne Schulbibliothek nicht vorstellen kann. Genauso wenig wie die Schulbibliothek ohne Susanne Piecha, die gemeinsam mit ihrer Tochter sogar das Maskottchen der Schulbibliothek, den Bücherwurm Tori, entworfen und an die Wand gebracht hat.

Fachliche Unterstützung erhält die Ehrenamtliche von Thomas Scholz, dessen Arbeitsplatz an den restlichen Tagen der Woche die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek ist. Seit mehr als zehn Jahren kooperiert die Stadtbibliothek mit der Schulbibliothek, sie ist die einzige im Bezirk, die von der Stadtbibliothek gefördert wird.

Die Schulbibliothek wird gut angenommen, erzählt Susanne Piecha. Immer donnerstags bietet sie gemeinsam mit Scholz ein wechselndes Programm für die einzelnen Schulklassen an: Leseförderung, Wortspiele, Bilderbuchkino, Vorbereitung auf den Vorlesewettbewerb. Oft stünden die Kinder morgens schon in der Bibliothek, um zu fragen, wann sie denn an der Reihe sein, erzählt Piecha. Auch Bibliothekshelfer werden ausgebildet.

Etwa 300 Medien hat die kleine Bibliothek in ihrem Bestand. Besonders bliebt bei den Kindern sind Comics, aber auch die Reihe „Bücherstern“. „Der kleine Drache Krokus“ ist nach Piechas Angaben „der Renner“.

(go)