Vor einigen Wochen wählte die Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf einen neuen Vorstand. Neben der langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karin Lau sind Carsten Wolf sowie Kerstin und Rolf Breidenbach seit April im Vorstand.

Der 48-jährige Wolf sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. Der begeisterte Sportler spielte selbst jahrelang Rollstuhlbasketball und ist seit 1989/90 Übungsleiter. Zwischenzeitlich war er im Vorstand des Behindertensportvereins Steglitz, derzeit ist er Jugendwart des Bezirkssportbunds Steglitz-Zehlendorf. In dieser Funktion lernte er im vergangenen Jahr auch Karin Lau und die Bürgerstiftung kennen, berichtet Wolf.

Sein großes Thema ist die „Inklusion“. „Die Politiker bekennen sich dazu und sagen, wir wollen sie haben, aber sie bauen das Personal in den Schulen ab“, zeigt Wolf eine Diskrepanz auf. Er verweist darauf, dass Schüler mit Behinderung ein Mehrbedarf an Aufmerksamkeit und Unterstützung bräuchten. „Das können Lehrer nicht leisten“, deshalb brauche es mehr qualifiziertes Personal an den Schulen. Zudem seien die Einrichtungen selbst nicht bereit dafür, so verweist er beispielsweise auf Sanitäranlagen.

Darüber, was eigentlich „Behinderung“ ist und was das im Alltag bedeutet, referiert Wolf unter anderem an Schulen. „Der Aufklärungsbedarf ist groß.“ Und so ist die Auseinandersetzung mit und die Aufklärung über „Inklusion“ sein Arbeitsschwerpunkt.

Rolf Breidenbach saß bis vor fünf Jahren noch für die FDP in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf. Zusammen mit seiner Frau Kerstin folgte er damals der Einladung der Bürgerstiftung und informierte sich über deren Arbeit. Als dann die FDP nicht mehr in das Bezirksparlament einzog, entschlossen sich der Jurist und seine Frau sich gemeinsam ehrenamtlich für ihren Bezirk zu engagieren – in der Bürgerstiftung. Sie gründeten unter anderem den Kreis der Freunde und Förderer der Stiftung, um so mehr Menschen an die Stiftung zu binden, die für die gemeinnützigen Projekte spenden oder sich selbst engagieren. Dies weiter auszubauen, noch mehr Menschen für die Arbeit der Bürgerstiftung zu interessieren, das sieht der 58-Jährige als seinen Arbeitsschwerpunkt im Vorstand.

Der Vorstand wurde auf vier Jahre gewählt.

Die Bürgerstiftung will erreichen, dass sich die Bürger und Wirtschaftsunternehmen in Steglitz-Zehlendorf mehr für das Gemeinwohl engagieren. Dies kann durch Mitarbeit erfolgen, aber auch durch Spenden, die die Stiftung nutzt, um regionale gemeinnützige Projekte zu initiieren, zu fördern und selbst zu veranstalten.

 (go)