Foto: Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf

Am 17. Januar 2019 eröffnet ein neuer Kunstort für zeitgenössische Malerei: das Gutshaus Steglitz. Den Auftakt bildet die Malerin Rosa Loy. Sie wurde kürzlich gemeinsam mit Neo Rauch für die Ausstattung des „Lohengrin“ der Bayreuther Festspiele gefeiert. Im Gutshaus Steglitz zeigt sie 35 Arbeiten – darunter etliche Werke erstmals.

Das Gutshaus Steglitz, auch bekannt als „Wrangelschlösschen“, zählt zu den raren erhaltenen Beispielen frühklassizistischer Architektur. Die vier Ausstellungsräume in diesem bedeutenden Baudenkmal werden ab 2019 vom Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf bespielt. Den Anfang macht eine Werkschau von Rosa Loy, die Hauptvertreterin der sog. Neuen Leipziger Schule.

Abb.: Rosa Loy, Einstieg, 2018, Kasein auf Leinwand, 90 x 75cm, Copyright Rosa Loy, VG-Bild-Kunst 2019, Foto: Uwe Walter, Berlin/Leipzig,

Loys Arbeiten muten oft surreal an, werden von der Künstlerin selbst indes als realistisch bezeichnet. Vielfältig sind die Quellen, aus denen sie schöpft. Eigene Erfahrungen, Wahrnehmungen und Phantasien ebenso wie Mythologien, Märchen und Legenden sowie nicht zuletzt die Kunstgeschichte mit ihrem visuellen Reichtum aus vielen Epochen bilden das Rohmaterial. Überblickt man Rosa Loys OEuvre, staunt man über die Fülle von Motiven, den unaufhörlich aus Erlebnissen und Eindrücken gespeisten Strom von Bildern und Bilddetails, häufig rätselhaft, dann wieder sofort zugänglich.

Eine markante Besonderheit ist, dass in den Szenerien nahezu ausschließlich weibliche Figuren agieren. Diese Protagonistinnen tragen meist die Gesichtszüge der Künstlerin, die in ihren Bildern allerdings das Autobiografische überschreitet und einen Kosmos des weiblichen Lebens entwirft.

Im Gutshaus Steglitz werden 25 Gemälde und zehn Papierarbeiten aus den letzten zehn Jahren gezeigt, darunter eine Reihe beeindruckender Großformate sowie etliche in dieser Ausstellung erstmals präsentierte neue Werke. Über den von ihr gewählten Ausstellungstitel „Der Tag“ sagt Rosa Loy: „Die Ausstellung eröffnet ja Mitte Januar, also zu einer Zeit, in der ganz wenig Tag ist. Ich liebe das Tageslicht und das Tagwerk, die Dinge, die ich mir jeden Tag vornehme. Man lebt Tag für Tag. “

Zur Ausstellung erscheint im Verlag Faber & Faber ein Katalog mit Abbildungen aller ausgestellten Werke, einem Interview mit der Künstlerin, geführt von Sarah Alberti, und einer Einführung von Brigitte Hausmann.

 

Rosa Loy – Der Tag – 18.1.2019 bis 31.3.2019

Eröffnung: Donnerstag, 17.01.2019 um 17.00 – 21.00 Uhr

Begrüßung Cerstin Richter-Kotowski,
Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf

Dr. Brigitte Hausmann,
Leiterin des Fachbereichs Kultur Steglitz-Zehlendorf

Einführung Neo Rauch, Maler

 

Rosa Loy hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, u.a. 2018 Villa Schöningen Potsdam, Kohn Gallery Los Angeles, Bundesbank Frankfurt/M., Grafikstiftung Neo Rauch Aschersleben; 2017 Drents Mjuseum Assen, Baton Gallery Seoul, Museum Angerlehner Wels; 2016 Kunstraum Innsbruck, Kunstsammlungen Zwickau; 2015 Osthaus Museum Hagen; 2011 Kunsthalle Gießen, Essl Museum Klosterneuburg.

Außerhalb der Kunstwelt wurde Rosa Loy einem internationalen Publikum bekannt durch die zusammen mit Neo Rauch verantwortete Ausstattung der Neuinszenierung des „Lohengrin“, Bayreuther Festspiele 2018.

Rahmenprogramm

8.3.2019, 19.00 Uhr „Künstlerinnen sind präsent?!“ – Podiumsdiskussion mit Rosa Loy, Malerin und Mitinitiatorin des MalerinnenNetzWerks Berlin-Leipzig; Dr. Anne Marie Freybourg, Begründerin und langjährige Leiterin des Berliner Künstlerinnen-Programms „Goldrausch“; Dr. Barbara John, Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin der Ausstellung „Die bessere Hälfte – Malerinnen aus Leipzig“, Prof. Dr. Gabriele Werner, Weißensee Kunsthochschule Berlin.

Gutshaus Steglitz Schloßstraße 48, 12165 Berlin-Steglitz T: +49 (0)30-9 02 99 – 23 02 Öffnungszeiten: Mo. – So. 10.00 – 18.00 Uhr. Eintritt frei. www.kultur-steglitz-zehlendorf.de

Veranstalter: Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf. Ansprechpartnerin: Dr. Christine Nippe, Telefon 030 90 299 2212, E-Mail presse[at]kultur-steglitz-zehlendorf.de.

Gefördert aus Mitteln des Ausstellungsfonds für die Kommunalen Galerien der Berliner Bezirke und des Bezirkskulturfonds.

(sn)