Der Bezirkselternausschuss (BEA) Steglitz-Zehlendorf hat eine neue Vorsitzende. Birgitt Unteutsch wurde am 4. November zur Nachfolgerin von Lieselotte Stockhausen-Doering gewählt, die den Vorsitz des Landeselternausschusses übernahm.

Seit sieben Jahren ist Unteutsch im BEA aktiv. Angefangen hat alles als Elternvertreterin in der Nord-Grundschule, wo ihre beiden ältesten Kinder damals zur Schule gingen. „BEA sagte mir damals gar nichts“, erinnert sich die 50-Jährige. Sie habe sich über den Mensa-Neubau geärgert, erzählt sie. Der alte Fahrradschuppen wurde damals umgebaut – allerdings nur für die Hortkinder. Dass auch Schüler der 5. und 6. Klasse irgendwo Mittag essen müssen, daran sei nicht gedacht worden. „Ich fand das zu kurzsichtig“. So verfasste Unteutsch ihren ersten Artikel für den Adventskalender, den der BEA damals noch herausgab.

Unteutschs Thema sind die Schulbauten. „Wir haben viele alte Gebäude. Der Bezirk hat versäumt, diese instand zu setzen. Das rächt sich jetzt“, ist die Mutter von drei Kindern, die verschiedene Schulen in Steglitz-Zehlendorf besuchen, überzeugt. Und das nicht nur hier und da, sondern im gesamten Bezirk. Undichte Fenster und defekte Türen sind da nur ein kleines Übel, viel mehr ärgern Unteutsch die geschlossenen Turnhallen. Wie die Sporthalle der Grundschule am Karpfenteich. Die ist seit fünf Jahren geschlossen, fast eine ganze Schülergeneration hatte – zumindest im Winter – keinen Sportunterricht. Deshalb forderte die frischgebackene BEA-Vorsitzende in ihrer ersten Presseerklärung „Öffnet endlich unsere Turnhallen“.

Doch auch wenn saniert wird, heißt das noch lange nicht, dass alles gut wird. So erinnert sich Unteutsch, dass an einer Schule der Boden zwar ausgetauscht wurde, allerdings wurde das Dach nicht repariert, so dass es nun auf den neuen Boden regnete. „Manchmal fehlt mir da der gesunde Menschenverstand.“ Deshalb würde sie sich wünschen, dass Eltern bei Bauvorhaben mehr eingebunden werden. „Die kennen sich in den Schulen aus.“

Sanierung soll auch das Thema für die Arbeit des BEA im kommenden Jahr sein. So soll es eine Sitzung mit den beiden Stadträten Cerstin Richter-Kotowski (CDU) und Michael Karnetzki (SPD) geben. Zudem hat Unteutsch einen Antrag verfasst, in dem sie Lösungen verlangt, wie der Sanierungsrückstand an den Schulen im Bezirk aufgelöst werden kann. Der Antrag soll auch in die Bezirksverordnetenversammlung gehen. Zeitlich näher liegt die Wunschzettelaktion des Landeselternausschusses, an dem sich der BEA wieder beteiligen will. In welcher Form allerdings, kann Unteutsch noch nicht sagen.

Auch wenn die Arbeit für den BEA viel Zeit in Anspruch nimmt, Unteutsh hat doch das Gefühl, dass sich etwas ändert im Bezirk. Wenn auch nur langsam – „Verwaltung geht eben langsam“, sagt sie.

(sn)