Um zu feiern und zu gratulieren kamen Groß und Klein. Fotos: Gogol

Generationen von Kindern und Jugendlichen kennen die Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Düppel – haben dort Fußball gespielt, sind mit auf Reisen gegangen oder haben dort einfach Freunde getroffen und Spaß gehabt. Am Sonnabend schauten viele ehemalige, derzeitige und vielleicht auch ein paar zukünftige Besucher in der Einrichtung vorbei: zum Gratulieren und zum Feiern. Die Jugendfreizeiteinrichtung wurde 25 Jahre alt.

Von Anfang an dabei und damit dienstältester Betreuer ist Ingo Becker. Vor 25 Jahren übernahm er zusammen mit Axel Koller die neue, sportorientierte JFE auf dem Jugendhof-Gelände an der Lissabonallee. „Damals entstand die Düppel-Siedlung. Viele Familien mit Kindern zogen hierher“, erinnert sich der Einrichtungsleiter an die Gründung vor 25 Jahren. Für diese Kinder sollten Freizeitangebote geschaffen werden. Im Oktober 1987 öffnete dann das „Pilotprojekt“ erstmals seine Türen.

Die Vereine wollte man einbeziehen, die ihre Sportarten präsentieren und auch Honorarkräfte stellen sollten, so die Idee. „Doch einige Vereine hatten Bedenken“, erzählt Becker. „Sie dachten, wir wären eine Konkurrenz“. Doch das wollte man nie sein. „Wir unterscheiden uns von den Vereinen. Bei uns geht es um den Spaß, nicht um Leistung“, so Becker. Wenn es aber Talente gibt, werden die auch an die Vereine überwiesen.

Heute ist die Beziehung zu vielen Vereinen sehr eng. Einige unterstützen die Jugendfreizeiteinrichtung bereits seit 25 Jahren, vor allem, wenn es um die Ferienangebote geht. Von Anfang an dabei ist der Ruderclub am Wannsee, erzählt Becker. Jedes Jahr bietet der Club einen kostenlosen fünftägigen Ruderkurs an. Andere Vereine, die sich jedes Jahr mit tollen Angeboten beteiligen sind der Wasserski-Club Berlin, der WasserSportClub Klare Lanke, der Deutsche Unterwasser Club, der Windsurfig-, der Bogenschützen- und der Segelverein Wannsee sowie Sparta Spreeathen. „Das alles tun sie ehrenamtlich für uns und für die Kinder“, freut sich Becker. Die Angebote, die immer sehr schnell ausgebucht werden, sind für die Kinder kostenlos. Das ist wichtig, denn im Bezirk gebe es immer mehr Menschen mit wenig Einkommen. Das merke er auch hier, so der Leiter weiter. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Vereine dies kostenlos anbieten“, so Becker. Nicht zuletzt, weil auch der Einrichtung immer weniger Geld und Personal zur Verfügung stehen. Früher habe man auch viele Reisen angeboten, doch das nicht mehr zu finanzieren, bedauert Becker.

Trotz der Einschnitte gibt es natürlich Grund zum Feiern. „Wenn man 25 Jahre in einer Einrichtung arbeitet, dann weil das Spaß macht“, sagt Becker lachend. „Wir leisten immer noch sehr gute Arbeit. Wir werden immer gut besucht. Das zeigt, dass eine Einrichtung wie diese gebraucht wird. Das macht Freude und das motiviert.“ Und damit die Jugendlichen auch weiterhin kommen, wollen die Mitarbeiter auch wissen, was die Besucher wollen. Regelmäßig gebe es Umfragen, so Becker. Und so ändert sich auch das Angebot. Klar gebe es Klassiker – Fußball, Badminton und Volleyball seien die die festen Größen im Angebot. „Wir probieren aber auch Neues aus“, sagt Becker. Wie zum Beispiel Tricking. Diese Mischung aus verschiedenen Kampfsportarten, Capoeira, Turnen und Breakdance zeigten einige Jugendliche am Sonnabend während des Kiezfestes. Dort konnten Kinder auch eigene Seifen herstellen, Subutteo – eine Form des Tischfußballs – ausprobieren oder einem Artisten bei seinem Kunststücken zuschauen. Zudem gab es eine Ausstellung mit Fotos und Zeitungsausschnitten aus den vergangenen 25 Jahren. Nach dem Fest setzten sich frühere Mitarbeiter, Amtsleiter und Besucher zusammen, um zu reden, zurückzublicken und Erinnerungen auszutauschen.

(sn)