Schön und robust: Pläne für den Johanneskirchplatz

Schön und robust: Pläne für den Johanneskirchplatz

Die Johanneskirche gab dem Platz seinen Namen. Foto: Daniela von Treuenfels

 

Trockenheitsverträgliche Stauden, eine Wildblumenwiese und eine Tischtennisplatte: die – nun ja, Fläche – neben der Johanneskirche soll attraktiver werden.

„Mehr Blumen!“ Für die Radfahrerin und Hobby-Fotografin, die kurz angehalten hat, um die ersten Blutpflaumenblüten zu dokumentieren, ist die Sache klar. Was man hier verändern könnte? Logisch: Farbe muss her, und Duft, und natürlich Leute.

Wir stehen auf winterlich zerzaustem Grün und schauen. Auf die Straßen rechts und links der Fläche und auf die Ringstraße, die sie durchschneidet. Baustellen machen die Durchfahrt aktuell unmöglich, so dass die Fußgängerampel grotesk deplatziert wirkt.

Der Bezirk möchte mit Mitteln des Programms „Stadtverschönerung“ der Umweltverwaltung den Johanneskirchplatz umgestalten. Ein Landschaftsarchitekt hat auch schon eine Idee dazu, sie wurde kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Was für’s Auge, und für die Linse, das wünscht sich die radelnde Hobby-Fotografin. Foto: Daniela von Treuenfels

 

So soll im nördlichen Teil die vorhandene Hainbuchenhecke ergänzt werden durch Gehölze wie den Faulbaum. Auf der Fläche des ehemaligen Rosenzierbeetes ist eine Versuchsfläche für trockenheitsverträgliche Stauden vorgesehen. In vier unterschiedlichen Bodensubstraten werden jeweils zwölf verschiedene staudenartige Pflanzen angepflanzt. Die Entwicklung dieser Pflanzen wird anschließend von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA) aus Großbeeren wissenschaftlich begleitet.

 

Trampelpfad, Stromverteilkasten, Altglascontainer – gemütlich ist anders. Foto: Daniela von Treuenfels

 

Auf der südlichen Seite des Platzes wird die Heckenstruktur ebenfalls mit weiteren Gehölzen ergänzt. Auch hier bleiben vitale einzelne Bäume wie die japanische Zierkirsche und die Pflaume erhalten. Der Wiesenbereich auf der südlichen Seite soll in eine Wildblumenwiese mit regionalem Saatgut umgewandelt werden, um sie für die Insekten im Stadtraum attraktiver zu gestalten. Hinter der Bushaltestelle wäre Platz für eine Tischtennisplatte und weitere Bänke. Auch Radbügel sollen in der Nähe der Bushaltestelle installiert werden.

 

Hier hat aus Versehen jemand seine Europalette fallen lassen. Foto: Daniela von Treuenfels

 

Im Entwurf sind zwei Dreiecksflächen vorgesehen, die bei Interesse von der Nachbarschaft gepflegt werden könnten.

Die Anregung für die Umgestaltung kam von der Stiftung Kleine Plätze, die auch bereits die Aufwertung des Karlplatzes, des Platzes am Weddigenweg, des Pestalozziplatzes und des Paulinenplatzes erreicht hat.

 

Eine Ampel sorgt für sicheres Geleit auf dem Weg zur anderen Platzhälfte. Foto: Daniela von Treuenfels

 

Darüber freut sich auch die radfahrende Blumenfreundin. Der Botanische Garten sei ihr zu teuer, sagt sie, und der Britzer Garten zu weit weg. Nun kann sie mit ihrer Kamera im Kiez bleiben und findet hier schöne Motive.

 

„Rasen“ und „Hecke“. Foto: Daniela von Treuenfels

 

Wer sich an der Gestaltung des Johanneskirchplatzes beteiligen will, ist dazu eingeladen. Interessierte wenden sich an den Umweltstadtrat: stadtrat.aykal@ba-sz.berlin.de.

 

Daniela von Treuenfels

 

 

Ergänzung:
Unsere Leserin Viktoria Rad hat uns zwei historische Postkarten-Fotos der Johanneskirche zugesandt:

Kunstverlag Karl Altmann Nachf. Bruno Romey, Berlin-Friedenau. Nr. 172.

 

Kunst und Bild, 1 Berlin 12, 1974

 

 

 

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