Aymen und Dachil vor einer Installation © KUNSTASYL

Aymen und Dachil vor einer Installation
© KUNSTASYL

Mussabs Wandzeichnung und Installation im Museum Europäischer Kulturen, © Staatliche Museen zu Berlin / Ute Franz-Scarciglia

Mussabs Wandzeichnung und Installation im Museum Europäischer Kulturen, © Staatliche Museen zu Berlin / Ute Franz-Scarciglia

Mit der Präsentation „daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben“ nimmt das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem Bezug auf  die aktuelle Situation von Zuwanderern durch Flucht in Deutschland und Europa und bettet sie historisch ein.

Am 4. März übernahmen Menschen aus Albanien, Afghanistan, Bosnien, Irak, Kosovo, Pakistan und Syrien Räumlichkeiten des Museums, um sie in einem werkstattartigen Prozess bis zur Eröffnung ihrer Präsentation am 21. Juli zu gestalten. Gemeinsam ist allen, dass sie aus ihren Ländern fliehen mussten. Die meisten wohnen in einem Heim in Berlin-Spandau, andere leben in einer eigenen Wohnung oder wurden in ihre „herkunftssicheren“ Länder abgeschoben. Gemeinsam  mit Künstlern, Kreativen bilden die Asylsuchenden die Initiative „Kunstasyl“.

Den Wänden der Ausstellungsräume schrieben sie ihre Erinnerungen an die verlassene Heimat und die strapaziösen Wege ein, im Raum installierten sie Stationen ihrer Flucht. Biografien aus dem 19. und 20. Jahrhundert zeigen, dass es Zuwanderung durch Flucht immer gegeben hat – dass Menschen aus unterschiedlichen Gründen weggehen, fliehen, ankommen, bleiben und Träume haben. So zeigt der Lebensweg der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Anna Seghers, wie ihre Flucht- und Migrationserfahrung ihr literarisches Wirken prägte. Die schwedische Protagonistin Signe Karlsdottir aus Småland migrierte 1919 in die USA, weil selbst der eigene Hof die siebenköpfige Familie nicht versorgen konnte. Aus dem gleichen Grund floh 2015 Kumrije Isufi mit ihren Kindern aus dem Kosovo.

Die Ausstellung ist bis zum 2. Juli 2017 zu sehen.

(sn)