Buchcover „Renée Sintenis. Berlin, Boheme und Ringelnatz“ von Silke Kettelhake

Am Sonntag, den 22. April, steht die Biografie der Berliner Künstlerin Renée Sintenis im Mittelpunkt der Lesungsreihe „Berliner Gesichter“ im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48.

Renée Sintenis (1888 – 1965) war eine der bedeutendsten Bildhauerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre berühmteste Skulptur ist der Berlinale-Bär. Sintenis schuf unzählige Plastiken, darunter in Bronze und Silber gegossene Tierfiguren, Sportler sowie Porträts ihrer engsten Freunde wie Joachim Ringelnatz.

1934 wurde sie als nichtarische Künstlerin aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Wer war diese Berlinerin, die maßgeschneiderte Hosenanzüge trug und zum Typus der „Neuen Frau“ wurde? Antworten auf diese Frage gibt Silke Kettelhake in ihrer spannenden und umfangreichen Biografie „Renée Sintenis. Berlin, Boheme und Ringelnatz“. Sie schreibt nicht nur über die Bildhauerin und Illustratorin, sondern auch über ihre Freunde und das Leben in Berlin zwischen zwei Weltkriegen.

Silke Kettelhake ist Autorin für Tageszeitungen und Magazine, unter anderem taz, Tagesspiegel, Quantara / Deutsche Welle, kinofenster.de und Stiftung Menschenbild. 2008 veröffentlichte sie bei Droemer ihre erste viel beachtete Biografie über Libertas Schulze-Boysen und den Widerstandskreis „Rote Kapelle“. In ihren letzten Biografien beschäftigte sie sich mit widerspenstigen Frauenfiguren wie die einer Miederwarenverkäuferin in Westberlin „Mutter Courage“ (Droemer 2012) und „Sonja: negativ-dekadent. Eine rebellische Jugend in der DDR“ (Osburg Verlag 2014). Gegenwärtig recherchiert die Autorin für ihr fünftes Buch „Frau Lau und der Klassenfeind. Oder wie der Riss in die Mauer kam“.

Die Lesungsreihe „Berliner Gesichter“ wird vom Kulturmanagement Berlin in Kooperation mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und dem Regionalmanagement Berlin Südwest initiiert. In der Reihe werden monatlich Biografien Berliner Persönlichkeiten vorgestellt.

Die Lesung beginnt um 11 Uhr, Einlass ab 10.30 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro.

(sn)