S-Bahnhof Zehlendorf: Erst zweiter Zugang, dann Umbau

S-Bahnhof Zehlendorf: Erst zweiter Zugang, dann Umbau

Foto: Daniela von Treuenfels

 

Die Grünen in der BVV fordern Beteiligung beim Umbau des S-Bahnhofs Zehlendorf. Vor allem der schon lange bestehende Wunsch nach einem zweiten Zugang müsse zuerst realisiert werden. Ein Gastbeitrag des Fraktionsvorsitzenden Bernd Steinhoff:

Die geplante Großbaustelle wird immense Auswirkungen auf Zehlendorf Mitte insgesamt haben. Das Eisenbahn-Bundesamt ist Träger der Maßnahme und hat seine Planungen hierzu veröffentlicht. Diese haben gravierende Mängel und rufen damit Unmut bei Bürgerinnen und Bürgern sowie den Fraktionen hervor. 

Aus unserer Sicht sind folgende Punkte besonders problematisch: 

Bevor die Arbeiten an der Brücke starten,

muss der zweite, barrierefreie Zugang zum Postplatz / Machnowerstraße fertiggestellt sein. Dieses Vorhaben hat breite Zustimmung in der Bevölkerung und der Lokalpolitik. Mehr als 2.000 Unterschriften wurden dafür gesammelt. Trotzdem wird die Umsetzung von der Bahn seit Jahren aufgeschoben. Die Bahn plant, erst die Brücken zu sanieren und danach (vielleicht) den wichtigen zweiten Zugang zu bauen. Der Zugang am Postplatz ermöglicht schon während der Bauarbeiten eine barrierefreie Verbindung und entlastet den Baustellenbereich. Er muss zwingend zuerst fertig sein.

Auf dem aktuell ungenutzten Bahnsteig B

müssen zukünftig Regionalzüge halten können. Die Bahn plant einen ersatzlosen Abriss dieses Bahnsteigs. Wir fordern den zukünftigen Regionalverkehr zwingend mitzudenken und vorzubereiten. Den ersatzlosen Abriss lehnen wir ab.

Die Forderung nach einem zweiten Zugang zum S-Bahnhof ist schon sehr alt. Eine Bürgerinitiative präsentiert vor Ort ihre Vision. Der Wunsch: Fertigstellung 2023…

 

Die unvermeidbaren Einschränkungen

durch die Baulogistik sind zu minimieren. Material und Geräte müssen über die vorhandenen Gleise abgewickelt werden. Andernfalls droht der Einzelhandel in Zehlendorf Mitte nachhaltigen Schaden zu nehmen.

Das Kapitel Umleitungsverkehre

muss genauer ausgearbeitet werden. Konkret: Für den Busverkehr braucht es eigene Lösungen, unabhängig vom individuellen Autoverkehr. Eine Umleitung des Busverkehrs lehnen wir ab.

Die Verkaufsflächen im Bahnhof

sollen ohne Not abgerissen und verfüllt werden. Für Belebung, Servicequalität und subjektives Sicherheitsempfinden fordern wir den Erhalt der Ladenflächen.

Der Umbau des S-Bahnhofes Zehlendorf durch die Bahn droht gravierend falsch zu laufen: ohne Priorität für einen zweiten Zugang, Einplanung eines Regionalbahngleises, behutsamer Bau- und Umleitungslogistik während der Baumaßnahmen und Erhalt der Läden im Bahnhof werden hier schwere Fehler gemacht, die später kaum oder nur teuer zu korrigieren sind. Die jetzige Planung würde zu einem Chaos während der Baumaßnahme und danach zu schlechter Zugänglichkeit und Vereinsamung des Bahnhofes in den Abend- und Nachtstunden führen.

Bernd Steinhoff

 

Bernd Steinhoff ist Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion der BVV Steglitz-Zehlendorf und Sprecher für Stadtplanung sowie Mitglied der entsprechenden Ausschüsse in der BVV.

Die Planungsunterlangen können eingesehen werden unter:

https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Anhoerungsverfahren/DE/Berlin/2023/0201_Anhoerung_Ersatzneubau_EUe_Teltower_Damm.html

Einwendungen können gerichtet werden an: 
mündlich im Rathaus Zehlendorf (Kirchstr 1-3) bis zum 5. April von 10-17 Uhr

bis zum 19. April an das Eisenbahn-Bundesamt:
– telefonisch unter 030 90139-4134
– per Mail an poststelle@eba.bund.de

Wichtig: Vollständige Kontaktdaten, eine Begründung der persönlichen Betroffenheit (bspw. durch regelmäßige Nutzung) und das Aktenzeichen angeben: 511pps/036 – 2301#002

 

 

 

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