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Das Land Berlin hat dem Flüchtlingsheimbetreiber Gierso Boardinghaus Berlin GmbH gekündigt. Das sagte Elke Breitenbach (Linke), Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, am heutigen Mittwoch, 21. Juni. Gierso betrieb insgesamt fünf Flüchtlingsunterkünfte in Charlottenburg, Pankow, Spandau und Steglitz-Zehlendorf. 900 Menschen müssen nun neu untergebracht werden. In Steglitz-Zehlendorf geht es um die Unterkünfte Goerzallee und Klingsorstraße.

Grund für die Kündigung ist nach Angaben von Breitenbach, dass der Betreiber die Überweisung einer siebenstelligen Summe bis zum 27. Juni vom Landesamt für Flüchtlinge (LAF) gefordert habe. Anderenfalls würde man die Unterkünfte schließen, hieß es. „Wir lassen uns nicht erpressen“, begründete die Senatorin die Kündigung.

Nun müssen die Geflüchteten anderweitig untergebracht werden. Das LAF arbeite zusammen mit den Bezirken an Lösungen, heißt es.

Über den Flüchtlingsheimbetreiber wurde in den vergangenen Jahren immer wieder berichtet. Unter anderem, weil das Unternehmen im Verdacht stand, überhöhte Rechnungen an das Land zu stellen und nicht erbrachte Leistungen abzurechnen. Im vergangenen Herbst war Gierso deshalb Ziel einer Razzia. Der Betreiber wies die Vorwürfe damals allerdings zurück.

(eb)