Dass Steglitz-Zehlendorf eine CDU-Hochburg ist, hat der Bezirk auch bei der Bundestagswahl am Sonntag bewiesen. Mit 37,2 Prozent waren die Christdemokraten die stärkste Partei im Bezirk und legten im Vergleich zu 2009 noch einmal um 6,1 Prozentpunkte zu. Auch ihr Direktkandidat Karl-Georg Wellmann sicherte sich die Mehrheit mit 42,4 Prozent der abgegebenen Stimmen (2009: 38,8). Damit zieht er zum dritten Mal für Steglitz-Zehlendorf in den Deutschen Bundestag ein.

„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben das beste Stimmergebnis in ganz Berlin“, freut sich der neue alte Direktkandidat. Zwar habe er mit einem großen Vorsprung gerechnet, dass ihm dann aber so viele Steglitz-Zehlendorfer ihr Vetrauen aussprechen, damit habe er nicht gerechnet, sagte er auf SN-Nachfrage. Zudem dankte er nicht nur den Wählern, sondern auch den Gegenkandidaten. Das „menschliche Verhältnis war viel besser als bei den Wahlen zuvor.“

Zugelegt bei dieser Wahl hat auch die SPD. Sie erreichte 25,6 Prozent der Zweitstimmen – ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren. Direktkandidatin Ute Finckh-Krämer holte 29,3 Prozent. Sie zieht über die Landesliste in den Bundestag ein.

Eine Überraschung war die Alternative für Deutschland, die aus dem Stand 5,3 Prozent in Steglitz-Zehlendorf erreichte. Für den AfD-Direktkandidat Hans-Joachim Berg entschieden sich 4,2 Prozent der Wähler.

Gehalten hat ihr Ergebnis die Linke, die wie 2009 7,2 Prozent der Zweitstimmen erhielt. Lampros Savvidis gaben 7,3 Prozent der Wähler ihre Stimme. Ebenfalls ein ähnlichen Ergebnis wie vor vier Jahren erreichten die Piraten, mit 2,5 Prozent. Für Gerwald Claus-Brunner als Direktkandidat entschieden sich 2,4 Prozent der Wähler.

Zu den Verlierern des Abends gehören indes die Grünen, die 13,6 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinigen konnten, 2009 waren es noch 19,3 Prozent. Direktkandidatin Nina Stahr wollten 11,8 Prozent der Wähler in den Bundestag schicken.

Der größte Verlierer der Wahl aber ist die FDP. Die Zweitstimmenkampagne für die große Koalition zog auch in Steglitz -Zehlendorf nicht. Nur 6,4 Prozent der Zweitstimmen entfiel auf die Liberalen – 2009 waren es noch 16,9 Prozent gewesen. Berlins Spitzenkandidat Martin Lindner holte in seinem Wahlbezirk auch nur 2,7 Prozent der Erststimmen.

Insgesamt durften 220.006 Wahlberechtigte in Steglitz-Zehlendorf ihre Stimme abgeben – fast 80 Prozent taten es auch. 60.895 nutzten die Briefwahl. Das waren 34,9 Prozent aller Wahlberechtigten – so viele wie in keinem anderen Berliner Bezirk.

(go)