hertha03-LogoMit einem 8:2-Sieg gegen den TSV Rudow schoss sich der FC Hertha Zehlendorf 03 in die zweite Runde des Berliner Pilsner Pokals. Dabei hatte die Auslosung zur 1. Hauptrunde bei den Zehlendorfern zunächst Stirnrunzeln und Nachdenklichkeit verursacht. Gleich zum Auftakt in die neue Pokalsession wurde man mit einem Berlinligisten „beglückt“, und sofort war das unglückliche Ausscheiden gegen den späteren Sieger des Berliner Pilsner-Pokals präsent.

Beim TSV Rudow war die Anspannung schon vor dem Spiel spürbar, die Zehlendorfer hingegen strahlten nach außen eine gewisse Souveränität aus, ohne dabei allerdings überheblich zu wirken. Auf dem Platz waren dann auch schon früh die Fronten geklärt, und spätestens nach einer halben Stunde war jegliche Spannung raus. Fünf Minuten brauchten die Zehlendorfer, um sich auf das ziemlich glatte Geläuf einzustellen, doch dann begann das Schützenfest. Maximilian Obst steckte den Ball durch auf Niklas Warwel, dessen Querpass musste Faton Ademi nur noch über die Linie drücken.

Die mögliche Strategie der Rudower Hausherren, aus einer tiefstehenden Abwehr mit langen Bällen zu kontern, war schon früh Makulatur. Eine erste Möglichkeit für die Platzbesitzer hatte in der 10. Minute Ihab Al-Khalaf mit einem Kopfball, den aber Nico Hinz im Tor der Zehlendorfer mit den Fingerspitzen über die Latte lenken konnte.

Auf der anderen Seite schienen die Rudower Abwehrspieler ein ums andere Mal durch die schnellen und kombinationssicheren Herthaner überfordert. Nach einem Sololauf durch Warwel profitierte wieder Ademi von dessen Zuspiel und erzielte seinen zweiten Treffer (16.). Nur zwei Minuten später erhöhte Mike Ryberg auf 3:0. In der 24. Minute profitierte Marc Zellner von einem Zuspiel Ademis und düpierte den herausstürzenden Torhüter Timo Ziebarth mit einem gekonnten Heber.

Danach ging die „Ademi-Show“ weiter. Nach einer Flanke von Ryberg konnte sich Ademi den Ball in Ruhe zurechtlegen und traf sicher zum 5:0. Beim sechsten Zehlendorfer Treffer zog Ademi einfach aus der zweiten Reihe ab, und sein Schuss wurde von einem Rudower unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht. Nach einem Missverständnis zwischen Tarkan Korkmazyürek und Timo Ziebarth, die sich beide nicht einig waren, war wieder Ademi an der richtigen Stelle und schnürte den Fünferpack per Lupfer.

Mehr Treffer gönnte aber Trainer Markus Schatte seinem Rekordschützen nicht und brachte stattdessen den schnellen Efräim Gakpeto. Für Für Burak Mentes spielte in der zweiten Hälfte Marco Fortino. Die Zehlendorfer konnten sich gar nicht richtig auf die veränderten Bedingungen einstellen und mussten in der 47. Minute den Anschlusstreffer durch einen verwandelten Foulelfmeter von Denis Barcic schlucken.

Eine Aufholjagd, wie vom Stadionsprecher erhofft, wollte sich dann aber doch nicht einstellen, obwohl die Zehlendorfer deutlich um mehrere Gänge zurückgeschaltet hatten und die Kräfte für das nächste Auswärtsspiel in der Oberliga bei Grün-Weiß Brieslang schonten. Nach einem Lattenkopfball durch Ryberg in der 59. Minute und der daraus resultierenden Verwirrung in der Abwehr, zeigte Referee Philipp Kutscher auf den Punkt. Ob Handspiel oder ein Schupsen, war nicht zu eruieren. Warwel war das aber gänzlich egal und verwandelte den Strafstoß überaus sicher.

Auch wenn die Zehlendorfer nicht mehr mit letzter Konsequenz agierten, soll nicht verschwiegen werden, dass die Gastgeber ihren Anhängern die aufkommende Tristesse nehmen wollten. Gegen die hoch stehende Zehlendorfer Abwehrreihe konnten sich die Rudower im zweiten Abschnitt mehrere gute Möglichkeiten erspielen, aber nur einmal konnte ein Konterangriff durch Luthando Saul erfolgreich abgeschlossen werden (63.) Durch diesen Treffer hatte dann aber der Berlin-Ligist die zweite Halbzeit mit einem 2:1 zu eigenen Gunsten entschieden.

Hertha 03 spielte mit: Hinz – Mentes (46. Fortino), Schröder, Özdal (60. Robrecht), Binting – Warwel, Niroumand, Obst, Ryberg – Ademi (46. Gakpeto), Zellner

Torfolge: 0:1 (5.) Ademi, 0:2 (16.) Ademi, 0:3 (18.) Ryberg, 0:4 (24.) Zellner, 0:5 (29.) Ademi, 0:6 (37.) Ademi, 0:7 (45.) Ademi, 1:7 (46.) Barcic FE, 1:8 (60.) Warwel HE, 2:8 (63.) Saul

(hain)