Carlos, Heidi und Schnucki leben erst seit wenigen Wochen am Platz am wilden Eber. Foto: Gogol

Carlos, Heidi und Schnucki leben erst seit wenigen Wochen am Platz am wilden Eber. Foto: Gogol

Noch fremdeln Heidi, Schnucki und Carlos ein wenig. Erst vor einem Monat sind die drei Zwergziegen in ihr neues Gehege am Platz am Wilden Eber eingezogen. Dort betreibt der Tierschutzverein Berlin eine kleine „Außenstelle“ des Berliner Tierheims. Auch vier Zwergkaninchen mümmeln dort erst seit zirka drei Wochen ihre Möhren, sie sollen bald Gesellschaft von vier bis sechs Meerschweinchen bekommen, erzählt Tierpfleger Kay Kieselbach. Ein drittes Gehege wartet auf die Ankunft von Landschildkröten. Alle Tiere kommen aus dem Tierheim in Falkenberg.

Bis 2001 war das Berliner Tierheim in Lankwitz ansässig, dann zog es an das andere Ende der Stadt und wurde zu einem der größten Tierheime Europas. Auf einer Fläche von 22 Fußballfeldern leben dort 1.400 Tiere – vom kleinen Maikätzchen bis hin zum Affen. Für viele Berliner sei der Weg dorthin einfach zu weit, weiß auch Annette Rost vom Tierschutzverein. Mit der Außenanlage am Platz am Wilden Eber wolle man eine Brücke schlagen und stärker in der Stadt präsent sein.

IMG_4533Im September 2015 übernahm der Tierschutzverein die Fläche kurz hinter der Grenze Steglitz-Zehlendorfs, die jetzt neu gestaltet wurde. Sie gehört zum Seniorenstift Wilmersdorf, mit dem der Tierschutzverein kooperiert. Für seine Veranstaltungen kann der Verein zum Beispiel das Café der Senioreneinrichtung nutzen. Dort finden regelmäßig Vorträge statt, zum Beispiel über den Umgang mit Katzenjungen oder über Alternativen zu Tierversuchen.

In den vergangenen Wochen wurde die Anlage, in der bis vor Kurzem sogar ein Hausschwein lebte, neugestaltet. „Wir haben getestet, wer sich dort wohlfühlt“, sagt Rost. Die ausgewählten Tiere sollen dort längerfristig leben.

Nicht nur die Senioren aus dem Stift können sich an den Tieren erfreuen, geöffnet ist die Anlage täglich von 11 bis 16 Uhr, außer an den Feiertagen, für jedermann. Vor allem Eltern und Großeltern nutzten die Möglichkeit, wenn sie ihre Kinder und Enkelkinder aus der nahe gelegenen Kita oder Grundschule abholen, berichtet Kieselbach.

(go)