Der Sänger Stanley Rubyn, Foto: CW

Am 10. März 2017 wurde das „Kamerun Haus“ in der Lepsiusstraße 69 in Steglitz eröffnet. Ein Jahr nach der Gründung eröffnete Prinz Debangoua Legrand Tchatchouang am Abend des 10. März eine neue Ausstellung in seinem „Kamerun Haus“. Dort sind von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 15 Uhr zeitgenössische Werke aus der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé zu sehen.

Im übervollen Eingangsraum lauschten Gäste und Unterstützer der kanadischen Soulsängerin Jasmine Lajeunesse und dem Singer/Songwriter Stanley Rubyn, der ursprünglich aus Kamerun stammt und seit 10 Jahren in Deutschland lebt. Er ist einer von 200 Kamerunern in der Hauptstadt und von 20.000 in Deutschland. Ein als Gast anwesender Musiker sagte spontan zusammen mit einem der Betreiber des Zig Zag Jazz Clubs, Willgert Hunz, ein Benefizkonzert zu, bei dem Kunstwerke aus Kamerun versteigert werden sollen.

Neue Ausstellung im „Kamerun Haus“ zeigt zeitgenössische Werke aus der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé. Foto: CW

Solcherlei Veranstaltungen würde sich Maryse Nsangou Njikam, die Kulturreferentin der Kameruner Botschaft, viel öfter wünschen. Sie empfiehlt der Privatinitiative des Prinzen, einen gemeinnützigen Kulturverein zu gründen. Von den deutschlandweit rund 100 Kamerun-Vereinen haben sich bisher nur 30 offiziell bei der Botschaft angemeldet. Zudem rät sie, das „Kamerun Haus“ für einheimische Künstler, etwa vom „KUNST.RAUM.STEGLITZ“ als Ausstellungsfläche zu öffnen und mehr öffentliche Werbung zu machen.

Um das Projekt weiterbetreiben zu können, das inzwischen auch in der Flüchtlingshilfe aktiv ist, sucht der Prinz Unterstützung bei der Politik. Der kamerunische Minister für Tourismus, Bello Bouba Maigari, der sich angesagt hatte, erschien am 10. März nicht. Immerhin versprach Martin Kromm (SPD), sich als Mitglied im Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur, als stellvertretender Sprecher des Integrationsausschusses und als stellvertretenden Bezirksverordnetenvorsteher dafür einzusetzen, Möglichkeiten der Förderung für das „Kamerun Haus“ zu finden.

Am 23. November vorigen Jahres hatte bereits der Bezirksstadtrat für die Abteilung Bildung, Kultur, Sport und Soziales, Frank Mückisch (CDU), angeboten, dass das Projekt sich in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf vorstellen könne, sodass ein Fortbestehen somit gesichert zu sein scheint.

Conrad Wilitzki, BÄKE Courier vom 27. März 2018