superintendenten-und-bezirksbuergermeister-reinigen-stolperstein

Bezirksbürgermeister Norbert Kopp und Thomas Seibt, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Steglitz, reinigen den Stolperstein vor dem Haus Onkel-Tom-Straße 77. Foto: Baumann

In Gedenken an die Reichspogromnacht vor 78 Jahren fanden gestern, 9. November, in ganz Berlin und natürlich auch in Steglitz-Zehlendorf mehrere Gedenkveranstaltungen statt.

Unter anderen wurden die Menschen dazu aufgerufen, an diesem Tag Stolpersteine in ihrer Nähe zu reinigen, und dort Kerzen anzuzünden. Der Noch-Bürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp, beteiligte sich an der Aktion. Zusammen mit Johannes Krug, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf und Thomas Seibt, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Steglitz, reinigte er den Stolperstein für Bertha Dessauer vor dem Haus Onkel-Tom-Straße 77. Bertha Dessauer wurde am 28. Juni 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Die Idee zu den „Stolpersteinen“ stammt vom Kölner Bildhauer Gunter Demnig. Die zehn Mal zehn Mal zehn Zentimeter großen Betonwürfel mit den gravierten Messingtafeln sollen die Passanten an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Sie werden in die Gehwege vor den Häusern eingelassen, wo die verfolgten oder ermordeten Menschen einst gelebt oder gearbeitet haben.

Am Samstag, den 12. November, findet die nächste Aktion statt. In der Zeit zwischen 9:30 und 11:30 Uhr verlegt Gunter Demnig zehn weitere Stolpersteine in Steglitz. Diese wurden von verschiedenen Paten initiiert: manche von Angehörigen der Opfer andere von Anwohnern.

Am selben Tag findet um 15 Uhr eine Gedenkveranstaltung unter Beteiligung des jüdisch-christlichen Shalom-Chores in der Ev. Matthäus-Kirchengemeinde statt. Dort wird an die Namen und Biografien der Opfer erinnert.

(eb)

Den zeitlichen Ablauf der Verlegung der Stolpersteine in Steglitz sowie die Kurz-Biografien der Opfer finden Sie hier.