Seltenes Schauspiel: Der Titanenwurz wird in den nächsten Tagen blühen. Foto: G. Hohlstein, /Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin

Ein Exemplar der größten Blume der Welt wird sich voraussichtlich noch in dieser Woche im Botanischen Garten Berlin öffnen: Die Titanenwurz (Amorphophallus titanum) hat eine Blütenstandsknospe ausgebildet. Die Blume des Titanenwurz gilt als eine der spektakulärsten Erscheinungen in der Pflanzenwelt und ist eine große Seltenheit. Das tropische Gewächs aus Indonesien kann man aktuell im neu eröffneten Victoriahaus bestaunen, täglich von 9 bis 19 Uhr und während der Victorianächte am Samstag von 9 bis 24 Uhr.

Das eigentliche Blütenspektakel dauert nur drei Tage: Die Pflanze ist ein Nachtblüher und im Laufe eines Nachmittags wird sich ein Hochblatt öffnen, welches den großen Kolben,  einem hochfliegenden Rock gleichend, umgibt. Die Titanenwurz sondert vor allem am ersten Blühtag beziehungsweise in der ersten Blühnacht einen intensiven Aasgeruch ab, mit dem die Pflanze Fliegen anlockt. Im Laufe des zweiten Blühtages wird sich das Hochblatt ganz langsam schließen. Im Laufe des dritten Tages ist das botanische Schauspiel vorüber: Der Blütenstand beginnt zu welken und allmählich in sich zusammenzufallen.

Die genaue Vorhersage, wann sich der Blütenstand entfaltet und die Blüte öffnet, ist sehr schwierig und meist erst am Morgen oder Mittag des Blühtages möglich. Der Blühbeginn wird über die Webseite des Botanischen Gartens und Facebook bekannt gegeben. Heute Morgen maß der Blütenstand bereits 1,13 Meter von der Erdoberfläche bis zur Spitze. In den letzten Tagen war täglich ein Längenzuwachs von mehreren Zentimetern zu verzeichnen.

(sn)