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Für die Amtszeit 2024 bis 2028 werden für das Landgericht Berlin und das Amtsgericht Tiergarten Schöffen und Jugendschöffen gesucht.
Eine Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement wäre eine traurige Veranstaltung. Sport, Bildung, Soziales – ohne freiwillig Helfende würden diese Bereiche bei Weitem nicht das leisten was sie heute tun: Menschen zusammenbringen, Blickwinkel weiten, Beteiligung ermöglichen, und vieles mehr.
Es gibt nur einen einzigen Bereich, in dem das Ehrenamt gesetzlich vorgeschrieben ist: in der Justiz. Richter sollen die Vielfalt der Gesellschaft in ihrer Urteilsfindung berücksichtigen und so zu einer lebensnahen Rechtsprechung finden. Dazu werden an Amts- und Landgerichten in Deutschland insgesamt rund 60.000 Schöffinnen und Schöffen berufen.
Deren Amtsperiode beträgt jeweils 5 Jahre, in diesem Jahr erfolgt die Wahl für die Amtsperiode 2024 bis 2028. Bürger können sich bewerben oder nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden. Eine Ablehnung des angetragenen Amtes ist nur in begründeten Ausnahmefällen möglich: Zu jung (unter 25) zu alt (über 65), Parlamentsmitglied oder in medizinischen und pflegerischen Berufen tätig.
Ehrenamtliche Richter sind Berufsrichtern gleichgestellt. Sie werden vereidigt, haben das Recht auf Akteneinsicht und sind unabhängig in der Urteilsfindung und bei der Festsetzung des Strafmaßes. Ihr volles Stimmrecht kann dazu führen, dass zwei Schöffen einen Richter überstimmen können.
Die etwa 12 Verhandlungstermine stehen am Anfang des Jahres fest. Es gibt Haupt-, Ersatz- und Ergänzungsschöffen. Fällt ein Hauptschöffe aus, wird ein Ersatzschöffe eingesetzt. Ergänzungsschöffen werden bei umfangreichen Prozessen (vorbeugend) hinzugezogen, um bei Ausfall eines Hauptschöffen einspringen zu können. Eine finanzielle Entschädigung ist möglich, sie variiert je nach beruflicher Tätigkeit der Schöffen.
Interessierte aus Steglitz-Zehlendorf finden im Wahlamt des Bezirks passende Ansprechpersonen und weitere Informationen. In einer aktuellen Podcastfolge des „Amtsplausches“ spricht Nassim Ammari, im Jugendamt für die Jugendschöffenwahl zuständig, über das Schöffenamt. Gut 10 Minuten, die durchaus neugierig machen.
Bewerbungen sind noch bis zum 31. Januar möglich.
Weitere Informationen:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/267620/schoeffen-als-richter-im-namen-des-volkes/
Daniela von Treuenfels
