Mit einer Veränderungssperre reagierte die CDU Steglitz-Zehlendorf auf den Protest von Nikolasseern hinsichtlich neuer Bauprojekte. Anwohner der Villenkolonie hatten moniert, dass sich ihre Villenkolonie zu sehr verändere und zunehmend moderne Häuser gebaut werden, die dem Stil der Kolonie nicht entsprächen.

Der Antrag der CDU sieht nun vor, dass Bauvorhaben, die die Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung von baulichen Anlagen vorsehen und für die Aufschüttungen und Abgrabungen größeren Umfangs nötig sind, nicht vorgenommen werden dürfen. Darüber hinaus dürfen bauliche Anlagen nicht beseitigt werden. „Erhebliche oder wesentlich wertsteigernde Veränderungen von Grundstücken und baulichen Anlagen, deren Veränderungen nicht genehmigungs-, zustimmungs- oder anzeigepflichtig sind, dürfen nicht vorgenommen werden.“

Torsten Hippe, der Fraktionsvorsitzende der CDU, wollte die Sperre als „deutliches politisches Signal“ sehen, dass man keine „unpassenden Bauvorhaben“ in der Villenkolonie gestatten will, sagte er am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss. Gleichzeitig soll die Erhaltungssatzung für das Gebiet in einem beschleunigten Verfahren vorangetrieben werden, das heißt innerhalb der kommenden vier Jahre soll sie fertiggestellt werden.

Seit 1984 wird an dem Bebauungsplan gearbeitet, mit dem Ziel „dem in den Villen- und Landhausgebieten bestehenden Veränderungsdruck entgegenzuwirken“. Da die Aufstellung noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde, soll die Veränderungssperre verhindern, dass „Bauvorhaben verwirklicht werden, die vollendete Tatsachen schaffen, insbesondere den Gebietscharakter zu verändern drohen“, heißt es in der Begründung des Antrages. Bauvorhaben, die der „Gebietstypik nicht zuwiderlaufen“ würden weiterhin genehmigt.

Gelten soll die Veränderungssperre für zwei Jahre.

Auslöser für den Anwohnerprotest war das Grundstück Lückhoffstraße 17, wo ein Investor eine moderne Villa errichten wollte. In der vergangenen Woche hatte der Stadtplanungsausschuss vor dem Grundstück getagt. Es habe seitdem Gespräche mit dem Bauherren gegeben, berichtete Bezirksstadtrat Norbert Schmidt (CDU) dem Stadtplanungsausschuss. Der Bauantrag ruhe nun.

(go)